wolfsgeheul.eu vom 28.11.2017

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Autoingenieure müssen prüde oder verklemmt sein. Denn sie widmen – pardon -weder Arsch noch Titten besondere Aufmerksamkeit. Zumindest bei Fahrzeugen!

Die Frage nämlich lautet: Haben moderne Automobile eigentlich Spezialfrontscheiben, die Blendungen des Fahrers durch starke Leuchtquellen mit besonderen Filtern vermeiden helfen? Meines Wissens nicht!

Sollten sie aber! Neulich bei Dunkelheit an einer roten Ampel! Vor mir ein hochinnovatives BMW-E-Vehikel vom Typ i3! Plötzlich setzte der den Blinker. Die gelben LED’s strahlten derartig kräftig, daß man entweder wegschauen oder die Augen schließen mußte, wobei letzteres sich im Straßenverkehr eher verbietet. Eine solche Intensität kannte man bisher nur von Nebelschlußleuchten, weshalb sie ja auch den Hinterherfahrenden seit Jahrzehnten so nerven, wenn sie ohne entsprechenden Anlaß, sprich bei normaler Sicht eingeschaltet sind. Aber warum muß der Fahrtrichtungsanzeiger vergleichbar hell sein gewöhnliches Werk verrichten? Und zwar so stark, daß es den Augen schmerzt und damit definitiv störend sowie der Sicherheit eher abträglich ist! Wenn das überhaupt sinnvoll sein soll, dann doch nur mit einer stufenlosen Anpassung der Lichstärke an die jeweiligen Außenverhältnisse. Hätte man an besagtem Abend aber wegen Nebels die Hand vor Augen nicht mehr gesehen, wäre ich dem Elektromobil wahrscheinlich trotzdem ins Batteriefach gerauscht, denn den Blinker hat er erst später aktiviert. Also reicht eine Nebelschlußlampe für die Gewährleistung der Sicherheit vollkommen aus.

Wie schon bei den Frontlampen mit temporärer Einäugigkeit beim Blinkvorgang(s. Kolumne vom 30.08.2017) haben unsere hochklassigen Entwicklungstechniker es hier also nur gut gemeint, aber letztlich nicht gut gemacht. Zuviel ist nunmal zuviel! Und – die ewige Frage – warum fällt es während der Erprobung niemandem auf?

Da bleibt nur die Erklärung, daß sich Automobilfachleute weder für die Front noch das Heck eines mobilen Körpers interessieren. Hängt das möglicherweise mit der geringen Frauenquote an technischen Hochschulen zusammen? Es müssen also schnellstens weibliche Entwickler ran, denn die begeistern sich bekanntermaßen im mindesten für Pos. Und die Vorderseite ihrer Mobilien der Begierde dürfte ihnen auch nicht egal sein.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 27.11.2017

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Dialekte sind herrlich.

Gibt es etwas Sympathischeres als eine elaboriert formulierende Person, die man gleichwohl durch die verbliebene landsmannschaftliche Sprachfärbung hinsichtlich ihrer Herkunft meistens sicher verorten kann!? Hinzu kommen Besonderheiten wie spezielle Wörter oder Ausdrücke, die sogar geeignet sind, bei jemandem, der ansonsten hochsprachlich unterwegs ist, trotzdem Rückschlüsse auf das Bundesland seiner Jugend zu ziehen.

Nun existieren aber in jedem Dialekt Eigenheiten, die den Regeln des korrekten Sprechens zuwiderlaufen. Diese objektiven Fehler heißt es also, für einen gebildeten Menschen zu vermeiden, will er nicht dümmlich daherkommen. Denn in Verbindung mit elaboriertem Code wirken sie nicht liebenswert, sondern nur peinlich. Diese Exotismen sollten demnach der breit gezogenen Regionalzunge vorbehalten bleiben, denn dort gehören sie zum Gesamtpaket als notwendige Voraussetzung für Authentizität.

Gerade war ich zwei Tage bei einer Fortbildungsveranstaltung. Einer der Referenten, ein promovierter Volljurist, kam aus Süddeutschland. Seine bayerische Mundart war nur ahnbar und leitete sich mehr aus der Kenntnis ab, daß er aus München kam. Ansonsten sprach er über komplizierteste Sachverhalte in feinstem, wohlgesetzten Hochdeutsch. Doch dann passierte es. Plötzlich rutschte ihm ein „wie“ statt eines „als“ heraus. Man war aber angesichts der vorher bewiesenen Kompetenz wohlwollend geneigt, es für einen verzeihlichen Lapsus lingue, der ihm nur aus dem Eifer des Gefechtes heraus unterlaufenen war, zu halten. Im weiteren jedoch mußte ich überrascht feststellen, daß das vergleichende „als“, dort wo es Anwendung zu finden hat, in seinem umfangreichen Sprachschatz gar nicht existierte. Seine bayerische Sozialisation war also an dieser Stelle offenbar so übermächtig präsent, daß sie alles in Schule und Universität Erlernte bis heute überdeckte. Und als dann noch das überall um sich greifende, unsägliche „desto – desto“ an Stelle des richtigen „je – desto“ in Reihe folgte, war mein Respekt vor dem Redner unwiederbringlich zerstört.

Merke: Dialekte sind schön. Ihre Fehler sind es aber nur dann, wenn sie auch in selbigen vortragen werden.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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