wolfsgeheul.eu vom 12.01.2016

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Bild.de zitierte gestern aus einer ellenlangen Liste, die der unsägliche NRW-Innenminister vorgelegt hat und in der die einzelnen Taten aus der Silvesternacht in Köln in Stichworten umrissen sind. Beim überwiegenden Teil der Fälle handelt es sich danach doch um versuchten oder vollzogenen Raub, bei dem die sexuelle Belästigung offenbar nur das Mittel zum Zweck war. Dachte ich in meiner Kolumne vom 08.01.2016 noch, ich sollte Adenauer bemühen, um mich elegant nicht an meinem Geschwätz von „Vorgestern“ stören zu müssen – das Originalzitat lautet übrigens „…….es kann mich doch schließlich nicht daran hindern, alle Tage klüger zu werden.“ und klingt viel schöner -, stelle ich jetzt also fest, daß meine Kolumne vom 06.01.2016 bis auf weiteres vollends Bestand haben kann und nichts zurückgenommen werden muß.

Ein bemerkenswerter und netter Internet-Kollege, Harald Wendler, der in seinem Unruhestand innerhalb weniger Jahre mit „mg-heute.de“ für den Raum Mönchengladbach eine veritable, hochprofessionelle und vielgelesene Regionalzeitung, die den Bezug einer regionalen Tageszeitung dort in meinen Augen obsolet macht, aus dem Boden gestampft hat, beklagt in seinem aktuellen Kommentar(„Standpunkt“) eine „große Verunsicherung“ und eine verwirrende und wenig erhellende Meinungskakophonie, die insbesondere Lösungsvorschläge vermissen läßt. Da hat er teilweise wohl recht, aber Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

In der allgemeinen Diskussion vermag ich nämlich sehr wohl einige gute Ansätze zu entdecken. Eine Erhöhung der Strafen im Sexualstrafrecht jedoch, die ich weder für nötig noch im Verhältnis zu anderen Straftatbeständen für angemessen halte, gehört nicht dazu. Viel interessanter aber ist der Hinweis von Frau Prof. Tatjana Hörnle von der Humboldt-Universität zu Berlin, die unter „Fremde Federn“ in der FAZ vom gestrigen Tage aufzeigt und nachweist, daß die meisten Sexualtaten – die Raubtaten betrifft das natürlich nicht – aus Köln nach bisherigem Stand wohl gar nicht strafbar sind, weil die Anforderungen an die Erfüllung des Tatbestandes der sexuellen Nötigung – sie setzt nämlich eine „erhebliche sexuelle Handlung“ voraus – bisher sehr hoch gesteckt sind und hier eine seit langem bekannte Gesetzeslücke besteht, die dann zügig geschlossen gehört, wenn wir auch das strafbewährt sehen wollen und die Mehrheit solcherlei für nicht duldbar erachten sollte. Der Gesetzgeber ist demnach gefragt. Das ist ein konstruktiver Vorschlag von berufener Seite, wenngleich darauf zu achten sein wird, daß man nicht alles in diesem Zusammenhange gleich kriminalisiert. Darauf sollte die Politik grundsätzlich mehr hören.

Ebenfalls erwägenswert empfinde ich den Vorschlag, für noch nicht anerkannte Asylbewerber und Flüchtlinge allgemein die Schwellen für eine Abschiebung – wenn sie denn dann erfolgt! – herabzusetzen, sprich festzulegen, daß schon kleinere Vergehen und geringere Strafen ausreichen, um sie des Landes zu verweisen. Das kann doch kein Problem darstellen für einen Flüchtling, der vorgeblich einer Verfolgung oder gar dem Tod entronnen und nun in Sicherheit ist, sich zumindest bis zu seiner Anerkennung vollends gesetzeskonform zu verhalten! Für die Redlichen unter ihnen ist es das sicher auch nicht! Und die anderen, die in ihrem Windschatten einreisen, nur um hier ihr Unwesen zu treiben, wollen wir ohnehin nicht haben, sie sind auch nicht schützenswert.

Und wenn – wie jetzt ein Bundespolizist aus Passau vorgeblich bekundet – sich bewahrheiten sollte, daß es bei der Bundespolizei Anweisungen gibt, gegen „Flüchtlinge“ keine polizeiliche Gewalt auszuüben und sie lax gesagt möglichst laufen zu lassen, dann ist etwas faul in unserem Staate und sofortiger Handlungsbedarf. Auch das Verschweigen oder Vertuschen von Straftaten aus dem „Flüchtlings“-Milieu, welches mit Sicherheit ebenfalls von oben angeordnet worden ist – oder glaubt etwa irgendjemand ernsthaft, daß der geschaßte Kölner Polizeipräsident dies aus freien Stücken getan hat und kein Bauernopfer war, wo doch alles dafür spricht, daß der krawallige und tumbe Innenminister Jäger(früher als Parlamentarier „Jäger 90“ genannt) oder sogar unsere Hannelore selbst das verordnet haben -, muß unverzüglich aufhören. Hier gehört die Öffentlichkeit ehrlich und umfassend informiert, und mag es zunächst noch so sehr Wasser auf die Mühlen der geistig minderbemittelten Rechten sein. Letztere kochen doch ohnehin mit „Lügenpresse“-Vorwürfen und ähnlichem aus allem, also auch aus dem Verschweigen ihr Nazi-Verschwörungs-Süppchen und gehören politisch bekämpft und nicht dadurch, daß man ein ganzes Volk für dumm verkauft. Bei eingehenderer Betrachtung wird sich dann auch genauer herausstellen, daß Köln nicht das einzige Sündenbabel Deutschlands war und ist. Es brennt an allen Ecken und Enden!

Jetzt gibt es also viel zu tun, und Köln hat dafür den Stein ins Rollen gebracht. Erfreulicherweise wird Köln so auch mit Sicherheit dazu beitragen, daß die definitiv gescheiterte Politik von Frau Dr. Merkel, umgehend und umfassend revidiert wird. Dann können wir nicht mehr wie jetzt mit Fug und Recht von unseren europäischen und amerikanischen Freunden verhöhnt werden. Die beklagenswerten Opfer der Silvesternacht waren deshalb mutmaßlich nicht „umsonst“! Schade, daß es erst so weit kommen mußte, damit sich etwas bewegt. Aber besser spät, als nie!

Und Köln wird sich mit einer prächtigen Karnevalssession rehabilitieren. Die sehr gelungene Proklamation des Dreigestirns(verfügbar in der WDR-Mediathek) hat das Thema der Silvestereireignisse behutsam und souverän aufgenommen und verarbeitet. Das war ein guter Anfang und zeigt den Weg, daß sich das vorbildlich tolerante und im positiven Sinne multikulturelle Köln nicht schlechtreden und unterkriegen lassen wird. Alaaf, Colonia!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 11.01.2016

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In der Regel können Unternehmer, Handwerker und Freiberufler mit dem Begriff „Feierabend“ nicht sehr viel anfangen, genausowenig wie sie „Wochenende“ automatisch mit „Freizeit“ gleichsetzen. Das ist keine Klage, sondern lediglich eine sachliche Feststellung. Den überwiegenden Teil meines beruflichen Schaffens lebe ich diesen Zustand nicht ungerne. Durch meine Kolumne aber hat der Samstag für mich eine neue Bedeutung erhalten. Was auch immer sonst an diesem Tag zu tun ist, jedenfalls ist er für mich diesbezüglich schreibfrei und deshalb die beste Gelegenheit, zum Beispiel in die Stadt für ein paar Besorgungen zu gehen.

Nach der FAZ-Lektüre am vergangenen Samstag beschloß ich, genau das zu tun, hatte ich doch auf der ersten Seite des Feuilletons die Rezension von Jürgen Kaube über „Hitler, Mein Kampf – Eine kritische Edition“ quer gelesen und spontan entschieden, das Werk entgegen meiner ursprünglichen Tendenz doch zu erwerben. Da ich befürchtete, daß die kleine Buchhandlung meines Vertrauens zu denen gehören könnte, die den Vertrieb dieses Buches grundsätzlich ablehnen, bin ich trotz meiner Abneigung gegen Buchkaufhäuser zunächst in die „Mayersche“, so heißt hier das Konzept „Hugendubel“, gegangen. Sie hatten es nicht vorrätig, wollten es aber gerne bestellen. Nun gehöre ich zu den Menschen, die, wenn sie einen Entschluß gefaßt haben, diesen direkt in die Tat umsetzen wollen. Also ging ich weiter zu meinem Buchhändler. Die gleiche Auskunft! Also, bestellen! Die Frage nach dem Preis holte mich aus meinen Konsumträumen. 59(in Worten: neunundfünzig) Euro!

Soviel Geld, für das Buch eines schwachsinnigen Volksschülers oder – wie meine rheinische Oma zu sagen pflegte – des „dräckijen Anstriekers“!? Nein! Und die Kommentare!? Na, davon erwarte ich mir nun nicht wirklich wesentlich neue Erkenntnisse, gehöre ich doch schon zu der Generation, die leider auf Kosten einer umfassenden Geschichtswissensvermittlung überproportional mit der Historie des Dritten Reiches gefüttert worden ist, ein Phänomen übrigens, das, wie ich von meinen Kindern weiß, bis heute anhält. So gut das gemeint sein mag, ich sehe dieses Vorgehen kritisch. Erstens geht eine einseitige Schwerpunktsetzung nur auf Kosten des Gesamten, was wiederum kontraproduktiv ist, weil mir ein umfassendes Verständnis des Phänomens „Hitler“ nur aus der Kenntnis des großen Kontextes möglich erscheint. Zweitens bewirkt eine Überfütterung, die ich für gegeben halte, nicht selten das Gegenteil des Gewollten in Form von Abstumpfung oder gar einer gewissen trotzigen Hinneigung zum Gegenstand der abschrecken sollenden Hirnmästung. Das erklärt meines Erachtens zumindest in einem Teil auch die zunehmenden Rechtstendenzen. Man will Ablehnung durch Einsicht und erreicht stattdessen partiell Zustimmung. Schon längst ein Grund eigentlich, um dringend die Curricula des Geschichtsunterrichtes zu überdenken und -arbeiten, was aber augenscheinlich deshalb nicht unternommen wird und werden kann, weil jeder Ansatz einer veränderten Gewichtung sofort als Versuch einer Verharmlosung gescholten wird, obwohl genau das nicht intendiert ist! Ein Totschlagsargument, wider jede nüchterne Betrachtung und Vernunft, und ein weites Feld! Trotzdem ist es gut, daß nun eine kritische Edition auf dem Markt ist. Nur kaufen kann man sie zur Zeit nicht. Mein Drang ist dadurch jedenfalls erlahmt; ich warte jetzt mutmaßlich, bis es auf dem Gebrauchtmarkt günstigere Angebote geben wird.

Für mich ein buchtechnisch verkorkster Samstag! Hätte ich den FAZ-Artikel aber nicht nur quer, sondern Wort für Wort gelesen, wäre mir die Enttäuschung meiner Kaufabsicht erspart geblieben. Sowohl der Preis, als auch die Tatsache, daß die Erstauflage von nur 4.000 Exemplaren – übrigens erkennbar und unerklärlicherweise vollkommen untersetzt – bereits vergriffen ist, finden dort Erwähnung. In einem widerspreche ich Kaube jedoch. Er führt im Zusammenhang mit 15.000 Vorbestellungen aus: „Der überaus günstige Preis von 59 Euro für eine Ausgabe solchen Volumens(Anm. d. Verf.: 1948 Seiten) und solchen wissenschaftlichen Aufwands tut seine Wirkung“. Da hat er wohl grundsätzlich recht, aber ich halte die Preiskalkulation trotzdem für zu hoch. Denn, wer sind die Vorbesteller? Doch mit ziemlicher Sicherheit überwiegend gebildete Menschen, die entweder richtiges Leseinteresse haben oder – eher wie ich – meinen, so ein Werk gehöre in den gutsortierten Bücherschrank! Diese Käuferschicht könnte und würde locker auch mehr dafür zahlen. Die aber, die die erhellenden Kommentare wirklich nötig hätten – wobei dahingestellt sei, daß die Vermutung berechtigt ist, daß ein Großteil von denen mit der Lektüre ohnehin überfordert sein würde und die mögliche Erkenntnis sie so oder so damit gar nicht erreichen kann -, werden zunächst vom Preis und dann wahrscheinlich noch vom Umfang abgeschreckt. Daß die wissenschaftlichen Begleiter der Edition ihren gerechten Lohn verdienen, steht außer Frage. Aber dann muß ein solches Buch eben vom Staat oder von Stiftungen so subventioniert werden, daß eine Kaufentscheidung für jeden leicht von der Hand geht. Vielleicht wäre es zusätzlich auch schlauer gewesen, die erbärmlichen Hitlerergüsse vom Kommentarband abgekoppelt zu veröffentlichen. Jemand, der dann nämlich schon beim Versuch, das zu lesen, abstirbt, hat da wahrscheinlich schon erkannt, was für ein Schwachsinn dort verzapft wird und braucht damit die Kommentare nicht mehr zwingend, es sei denn, er verspürt die Lust, sich weiterzubilden. Dem Umgang mit diesem Thema haftet leider immer noch eine nicht wenig kontraproduktive intellektuelle Schwere an. Das zeigt vom äußeren Anschein – mehr wird mir bisher nicht gewährt – her auch diese Edition. Eine Überakademisierung aber bestätigt nur die Wissenden in ihrer bereits erlangten und gesicherten Erkenntnis, den Verblendeten jedoch geht sie am bräsigen Nazi-Arsch vorbei. Schade, bis hierhin wohl eher eine verpaßte Chance! Da geht noch was!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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