wolfsgeheul.eu vom 21.08.2016

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Burka die Dritte!

Es erscheint mir notwendig, dem Thema auch noch einmal etwas seriöser nachzuspüren. Klar dürfte geworden sein, daß ich das gesellschaftspolitische Geklingel der letzten Tage für vollkommen überflüssig halte. Wir haben erstens andere Sorgen und zweitens wäre es eine Schande, opferten wir unsere Freiheit auf dem Altar des Populismus.

Wer sich verhüllen will und/oder muß, soll und muß das tun dürfen. Basta!

Selbstredend können und sollten wir verlangen, daß man im Auto, in der Schule und vor Gericht verpflichtet ist, Gesicht zu zeigen. Das ist unverhandelbar. Darüberhinaus aber ist erlaubt, was gefällt. Der Staat ist auch nicht für das Glück oder Unglück seiner Bürger verantwortlich. Ob ein Mann nun seine Frau zwingt, ohne Schlüpfer – pardon – unterm Rock sich in der Öffentlichkeit zu bewegen oder mit Burka, betrifft deren ureigensten Bereich, und es gehören immer Zwei dazu, der, der es will und fordert, und der, der diesem Wunsche, dieser Forderung in freier Willensentscheidung nachkommt.

Insofern hat der Imam von Italien vollkommen recht, wenn er auf seiner Facebook-Seite kommentarlos das Bild( http://diepresse.com/home/panorama/welt/5072036/Imam-entfacht-mit-Foto-planschender-Nonnen-BurkiniDebatte ) von Nonnen in Ordenstracht, die sich am Meer ihre baren Füße und Beine netzen, zeigt. Da hat der Burkini sogar den Vorteil, daß man sich mit ihm den Freuden des Badens hingeben kann, was eine Kutte wohl eher nicht erlaubt. Ebenfalls ist dem Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei(GdP), Jörg Radek, beizupflichten, der sagt, die Polizei interessiere die Burka einzig bei der Identitätsfeststellung und Verbote seien dementsprechend „Symbolpolitik“.

Was unsere Innenminister zur Zeit veranstalten, ist nichts als primitives Säbelrasseln, um das Mütchen der verunsicherten und aufgebrachten Bürger zu kühlen. Und damit ist es billiges Wahlkampfkalkül, was sich im übrigen allerdings trotzdem in den aktuellen Umfragen sogar positiv auswirkt, wenn man sieht, daß die AfD dadurch von dem/ihrem Thema nicht nur nicht mehr profitiert, sondern im Gegenteil eher an Zustimmung verliert. Darin könnte man sogar eine Rechtfertigung für das Vorgehen sehen, es bleibt aber plump und ist Ausdruck der Politikerfeigheit, die eine ersnthafte und sachliche Auseinandersetzung mit dem Wähler scheut.

Und was tut die Presse? „Dahinter steckt immer ein kluger Kopf“! Ja, liebe FAZ, bei deinen Lesern mag das vielleicht stimmen, aber ihr habt auf Herausgeberseite leider bis heute den dummen Scharfmacher vom grünen Tisch im Elfenbeinturm, Berthold Kohler, dessen teilweise Beliebtheit bei der Leserschaft beweist, daß es auch dort mit der Klugheit nicht zwingend sehr weit her sein muß. Die Burka in der Samstagsausgabe als „Symbol für einen schon an seinen Grenzen allzu offenen und machtlos erscheinenden Staat“ zu bezeichnen, offenbart den aufwiegelnd konfliktlüsternen Schreibtischtäter, der er einzig ist. Sein erbärmliches Niveau steht der renommierten FAZ wirklich schlecht zu Gesicht. Nicht besser ist ein Michael Handfeld, der im Feuilleton derselben Zeitung die natürlich unbelegte Behauptung der Verbotskritiker, es gebe in Deutschland höchstens einhundert Burkaträgerinnen, mit dem Hinweis zu widerlegen versucht, allein ein Gang durch München, Garmisch-Patenkirchen und Bad Godesberg bewiese das Gegenteil. Richtig, Herr Handfeld, daß sind genau die Damen, die die dortige Wirtschaft kräftig ankurbeln, mit ihren Männern in den Fünf-Sterne-Hotels absteigen, die teuren Privatkliniken aufsuchen und Rolexuhren, Prada-Taschen und – sicherlich – die teuersten Dessous erwerben, damit hinter verschlossenen Türen ordentlich die Post abgehen kann. Zur Ehrenrettung der FAZ sei ergänzt, daß auf der ersten Innenseite in einem kurzen Randartikel unter dem Kürzel „ahan“ ganz nüchtern darauf hingewiesen wird, daß mit der deutschen Verfassungsjurisprudenz ein generelles Burkaverbot niemals vereinbar sei, weil dem der „hohe Stellenwert der Religionsfreiheit  im Grundgesetz“ entgegenstehe. So ist es! Umso schlimmer, daß in derselben Ausgabe zwei Eiferer dies ignorierend ihre unhaltbaren Ansichten mit Billigung der Redaktionskonferenz trotzdem veröffentlichen dürfen!

Ende der Debatte!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 18.08.2016

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Unsere heutige Welt ist nicht mehr geheimnisvoll und sinnlich genug.

Alles wird profaner und direkter, denn die Reize liegen meist offen vor dem Auge des Betrachters. Insofern gehört die genauso lächerliche wie überflüssige Burkini-Diskussion exakt in unsere Zeit. Wer sich heute nicht freiwillig entblößt und öffentlich zur Schau stellt, gilt sofort als suspekt oder gar subversiv. Da wird die Büste schnell zum vermuteten Sprengstoffgürtel, da werden Glocken zu Kanonen. Nur wer nackte Haut zeigt ist unbewaffnet. Falsch!

Die Waffen einer Frau, soweit man sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen vermag, entfalten häufig eine viel größere Kraft, wenn sie nicht vollständig offenbart werden und sich stattdessen durch Verhüllung nur erahnen lassen. Der Reichstag wurde durch Christo auch schöner, wirkte leichter und erhabener als sonst mit seiner trutzigen Fassade. Laßt den streng muslimischen Frauen demnach ihren Ganzkörperbadeanzug – denn ob sie es tatsächlich freiwillig tun, können wir ohnehin nicht sicher feststellen – und fragt euch eher, was er wohl Schönes verbirgt! Ein Überraschungsei, das wir allerdings seltenst werden öffnen dürfen, wenn die Handhabung dem strengen religiösen Diktat folgt, denn dann herrscht Exklusivität. So ist es gedacht. Aber muß das unbedingt schlecht sein!? Für die Spaziergänge der Imagination und Phantasie bleibt dem Außenstehenden immer noch genügend Raum, der ihm nicht verwehrt werden kann. Das Wandern ist des Müllers Lust!

Dazu ein neueres Gedicht von mir, welches zufälligerweise in den Kontext paßt:

Der rote Büstenhalter

Den Reiz des Körpers

Mit den Sinnen suchend

Irrt man staunend wissend

Über die warme Skulptur.

Vieles gibt es zu erkunden,

Hügel, Taler, bewaldete Höh’n,

und erfahren,

heißen Atem, Herzschlag, feuchte Wärme.

Stöhn!

Das ist wie Wandern mit Aug‘, Ohr, Zunge, Hand und Nase

Und immer wieder

Verharrt man auf der Insel

Mit zwei Bergen,

Deren Faszination man sich nicht entziehen kann,

Denn nicht nur wenn die Glocken läuten,

hebt Wohlklang an.

Auch wenn sie im Netz roter Spitze gefangen,

Ergreift die Anmut einen.

Oh herrlich gedämpftes Geläut!

Ich hab‘ einen Faible für Brüste.

Ach, wenn ich doch nur wüßte,

Wie man sie küßte

Mit purpurnem Mäntelchen an!?

Wo die Sinnlichkeit abhanden kommt, fehlt’s auch an Spannung, Lebensfreude und Humor, und wo nichts Geheimnisvolles mehr sein darf, sterben Liberalität und Toleranz!

Also, Frauen, zieht euch wieder (reizvoll) an! Wir haben genug gesehen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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