wolfsgeheul.eu vom 13.02.2017

1
2

Unser neuer, langweiliger aber redlicher Bundespräsident, Dr. Frank-Walter Steinmeier, könnte zu den Lesern meiner Kolumne gehören.

Denn in meinem Beitrag vom 17.09.2015 zu den ehernen Kleidungsregeln ist mir ein unverzeihlicher Fehler unterlaufen. Es hätte eine achte Vorschrift aufgeführt sein müssen, die unumstößlich lautet, daß bei einer Weste – wie bei einem einreihigen Sacco – der unterste Knopf immer offen zu stehen hat.

Nun hat der höchste Repräsentant unserer Republik in der Bundesversammlung in einem Westenanzug die Glückwünsche entgegengenommen, ohne diese Regel zu beachten. Peinlich! Aber Hänschen Steinmeier kann es aufgrund seiner recht einfachen Herkunft und seiner frühen Mitgliedschaft in einer Arbeiterpartei natürlich auch nicht besser wissen. Nur ist er inzwischen aber eigentlich lange genug oben dabei, um diesbezüglich zum Hans geworden zu sein, der seine unweigerlichen Lücken in der Kenntnis von Kleiderordnung gefüllt hat. Offensichtlich ist dem jedoch nicht so, was sehr bedauerlich ist und ein bedenkliches Schlaglicht auf die Modeberatung und -kompetenz im Parlament und in Ministerien wirft. Wir müssen daher befürchten, daß er derart unkorrekt gekleidet schon die ganze Zeit als Außenminister durch die Weltgeschichte gereist ist und uns dort allenthalben blamiert hat.

Es ist sehr  traurig, daß solche Selbstverständlichkeiten mehr und mehr unterzugehen scheinen. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Verpackung zählt.

Wo nämlich Stil verschwindet, geht noch mehr verloren. Und es ist doch relativ einfach mit nur acht Regeln!

Asche auf mein Haupt, daß ich den jetzigen Bundespräsidenten so habe ins offene Messer laufen lassen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

1
2

wolfsgeheheul.eu vom 25.10.2016

0
0

Nächste Termine in der Konzertreihe „Happy Pogromia“ des Auswärtigen Amtes:

  • 26. November 2016, Deutsche Botschaft Moskau: Uraufführung des Balletts „Josefa“, welches die Stalinschen Säuberungen thematisiert, mit dem Gürzenich-Orchester und den Tänzern der „Rosa Funken“, Köln
  • 03. Dezember 2016, Deutsche Botschaft Peking: „Vierter im Sechsten“, japanisches Singspiel zu den Ereignissen 1989 auf dem Platz am Tor des Himmlischen Friedens mit Mitgliedern der Theatergruppe „Kimchi“, Seoul
  • 10. Dezember 2016, Deutsche Botschaft Washington: Konzertante Aufführung des Musicals „Old Wabble und die schöne Genozida“ zum Völkermord an den Indianern mit Sängern und Musikern des Bolchoi Theaters, Moskau

Unser Außenminister Frank-Walter Steinmeier hofft als Schirmherr dieses Veranstaltungsprojektes sehr, daß die Musik die Menschen zusammenbringen und versöhnen möge. Insofern bedauert er zutiefst, daß das für den 13. November 2016 geplante Auftakt-Konzert im deutschen Generalkonsulat in Istanbul mit den Dresdner Sinfonikern abgesagt werden mußte. Das Stück „Aghet“, welches sich um den erfolgreichen türkischen Völkermord mit deutscher Duldung an den Armeniern dreht, hätte in seinen Augen in der vorweihnachtlichen Zeit die tiefen Gräben zwischen den Völkern überwinden helfen können. Die bockige Haltung der Türkei unter dem eigentlich doch sehr netten und liberalen Präsidenten Erdogan könne er nicht verstehen. Vorhaltungen, man hätte von Anfang an die Veranstaltung besser nach Jerewan in die dortige deutsche Botschaft legen sollen, ließ er nicht gelten. „Wir wollen ja gerade dahin gehen, wo es weh tut.“, sagte Steinmeier, weil nur so am deutschen Wesen die Welt genesen könne. Das verstehe er unter Außenpolitik als Diplomatie mit Taktstock, Trommel und Peitsche. Der erhobene Zeigefinger funktioniere nur so.

Ja, hat denn unser Alt-68er Frank-Walter nichts(s. Kolumne vom 27.08.2015) dazugelernt!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
0