wolfsgeheul.eu vom 09.10.2017

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„Grenzenlose Einwanderung sofort stoppen“!

Die Kampagne der AfD, der neuerdings faktisch freistaatstragenden Partei in Sachsen, kann dortselbst erste Erfolge verzeichnen.

Zum Wintersemester 17/18 schrieben sich laut Bericht im Organ „Freie Presse“ an der TU Chemnitz lediglich 1900 Studenten ein, immerhin 950 weniger als noch vor einem Jahr. Ein Sprecher der blauen Roten, pardon, blau-roten Partei äußerte sich sehr zufrieden mit diesem eindeutigen Trend. „Es war doch unerträglich, beobachten zu müssen, wie seit der Wende junge Leute aus dem Westen Deutschlands und, schlimmer noch, aus dem Ausland Karl-Marx-Stadt regelrecht geflutet und dem redlichen Bürger billigen Wohnraum geklaut und unsere Straßen unsicher gemacht haben. Die ordentlich gewachsene Struktur in der Stadt des „Nischels“ wurde damit gefährlich aus dem Gleichgewicht gebracht. Ausdrücklich begrüßen wir von der AfD natürlich den ungebrochenen Zustrom aus befreundeten Staaten, wie die neuen 122 chinesischen Studenten zeigen.“ Vehement widersprach das sächsische Sprachrohr der Beurteilung des Studentenrates, der verlautbart hatte, „daß der Rechtsruck, der auch und vor allem in Sachsen zu spüren ist, eine maßgebliche Rolle spielt“. Er schloß sich damit der Auffassung des Rektorats der TU an, das ebenfalls keine Anhaltspunkte hierfür sieht. Auch dem ausgewogenen und bedachten Freie-Presse-Kommentar „Die – vorläufig – niedrigen Immatrikulationszahlen von einem Rechtsruck abzuleiten, ohne dass es dafür belastbare Untersuchungsergebnisse gibt, ist unseriös. Und unwissenschaftlich.“ stimme er vollumfänglich zu; die Mitglieder im Studentenrat bewiesen damit nur erneut ihre akademische Ungeeignetheit. Die neue Politik sorge einzig dafür, „die geordneten Verhältnisse, die hier seit 1945 geherrscht haben, wiederherzustellen“. Wichtig sei doch allein, daß die Sachsenkinder endlich wieder ungestört, sprich ohne den negativen Einfluß kapitalistisch-degenerierter und/oder krimineller Kommilitonen studieren könnten. Wem das nicht passe, der müsse halt „auswandern“. Auch eine Ausweisung der nicht wenigen toleranten und gefährlich weltoffenen Sachsen sei zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen, wenn sich das Problem mit diesen „volksverräterischen Weicheiern“ nicht von alleine löse.

Chemnitz, die „Stadt der Moderne“, ist auf einem guten Weg!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 23.08.2017

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Es wird noch lange dauern, bis die Menschen in bzw. aus Ostdeutschland Anschluß an die freie Welt finden und zu einem unabhängigen Judiz fähig sein werden.

Aus unerfindlichen Gründen schmort man dort nämlich gerne im eigenen Saft und pflegt quer durch die Gesellschaft eine abschottende, rückwärtsgewandte DDR-Identität. Der Blick über den Tellerrand bleibt dadurch fürderhin getrübt. Beispiel gefällig?

Die Freie Presse berichtet am letzten Samstag online von einer Firma aus Chemnitz, die einen Ost-Möbelklassiker, den sogenannten Z-Stuhl von Ernst Moeckel aus dem Jahre 1970, wieder aufleben läßt( https://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/TOP-THEMA/Die-Rueckkehr-eines-Moebel-Klassikers-artikel9978973.php ). Tolle Idee! So weit, so gut! Unbestritten ein interessanter und guter Stuhl! Jeder aber, der sich für Möbel-Design begeistert, weiß, daß sich das Sitzmöbel nicht unwesentlich an den vom Dänen Verner Panton im Jahre 1955 entworfenen und nach ihm benannten Plastikstuhl orientiert. Auch wenn der „Z“ kein regelrechtes Plagiat darstellt, dürfen gleichwohl seine wahren Wurzeln nicht verschwiegen werden.

Die größte regionale Tageszeitung erwähnt – und man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, daß dies absichtlich geschieht – den Panton Chair aber mit keinem Wort und erweckt so beim DDR-stolzen Leser den Eindruck, als sei man in Zeiten der armseligen sozialistischen Diktatur bereits höchstinnovativ und stilprägend – was nachweislich selten so war – gewesen. In diesem Fall stimmt das ebenfalls nicht. Anders – das sei problemlos zugestanden – verhält es sich zum Beispiel mit dem Entwurf des Formgestalters Karl Clauss Dietel, der bereits drei Jahre vor dem ersten Golf ein ähnliches Auto unter dem Kürzel „P 603“ als Nachfolger für den Trabi gezeichnet hat, das die neue Fahrzeugklasse der Kompaktwagen unstreitig vorwegnahm, allerdings zum Leidwesen des Designers niemals gebaut wurde. Bei der bis heute kolportierten Geschichte, Dietel habe mit seinen Gestaltungen für HELIRADIO auch den Stil von Dieter Rams für die Braun-Produkte vorweggenommen, handelt es sich allerdings um eine Legende, die die Chronologie verleugnet. Aber wer sich bei der Formgebung am Bauhaus orientiert, kommt eben, selbst wenn er nicht abkupfert, zu ähnlichen Ergebnissen, weshalb sich Dietel hier trotzdem nicht verstecken muß.

Wo liegt das Problem, derartige Fakten neidlos anzuerkennen? Wer das aber vice versa nicht gleichermaßen vermag, hat sich leider noch nicht geistig freigeschwommen. Und solange diese Grundhaltung in vielen Köpfen der Ex-DDRler und erstaunlicherweise – aber denken wir an „Schlesien bleibt unser“, dann wissen wir, daß damals auch die Nachkommen der Vertriebenen, die zumeist noch nicht einmal vor Ort gewesen waren, oft fanatischer brüllten als ihre Eltern – ebenfalls ihrer Kinder vorherrscht, werden diese Deutschen rückständig bleiben, was sich leider auch auf ihre sonstige Weltanschauung auswirkt.

Schade!

Den Erwerb eines neuaufgelegten Z-Stuhles erwäge ich übrigens ernsthaft.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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