wolfsgeheul.eu vom 22.04.2015

0
0

Es ist nicht zu verkennen, daß unsere Gesellschaft zunehmend überaltert. Deshalb hat sich bekanntermaßen ein neuer, großer Markt entwickelt, den es früher in dem Umfang nicht gab.

Das merkt man gerade an der Fernsehwerbung in den Öffentlich-Rechtlichen, die in letzter Zeit nicht unwesentlich preiswerter und damit auch für Firmen interessant geworden ist, deren Werbeetat früher nur für die Kleinanzeigen in der Mitgliederzeitschrift „ADAC Motorwelt“ oder der Gratisfernsehbeilage „RTV“ der Tageszeitungen reichte. Insofern werden uns heute vor den Abendnachrichten Treppenlifte und Hörgeräte angeboten. Daß die Kundschaft gerade für letztere vorhanden ist, sieht man jeden Tag auf der Straße, im Museum, im Konzert etc.. Man fragt sich fast, ob die Alten früher alle taub waren. Ich glaube das nicht. Vielmehr scheint mir das verstärkte Angebot die Nachfrage zu steuern. Außerdem werden die Kosten zumeist nicht vom Nutzer, sondern von der Solidargemeinschaft der Krankenversicherten getragen. Umsonst besser hören, kostet ja nichts, ob es tatsächlich notwendig ist oder nicht! Im oft amoralischen Gesundheitswesen lassen sich so schnell horrende Gewinne auf Kosten der Allgemeinheit erzielen. Von Kuren, die der Erhaltung der Erwerbsfähigkeit ursprünglich alleinig dienen sollten, für Rentner will ich hier lieber gar nicht reden. Wo bleiben da Kontrolle und Kritik  gerade der Jungen, die die Hauptlast jetzt schon oder zumindest in spe zu tragen haben? Ach, ich vergaß, das sind doch die Kunden der Zukunft, die sich nicht um die Vergünstigungen im Alter bringen wollen.

Dann sind da aber auch die Produkte, wie Schmerzsalben, die meines Wissens nicht von der Krankenkasse unterstützt werden, wegen ihres überschaubaren Preises jedoch trotzdem reißenden Absatz finden. Da kann zumindest in den Werbespots die ältere Frau wieder radeln, die alte Dame vor lauter wiedergewonnener Mobilität ihre einst Ruhe gewohnte Katze nerven und die fette Kuh, die besser abgespeckt hätte, um ihre schmerzenden Gelenke zu entlasten, durch die Anwendung vermeintlich ein Stück Lebensqualität zurückgewinnen, ohne auf die Buttercremetorte verzichten zu müssen.

Unsere tolle Vollkaskogesellschaft! Altersgerechte  und/oder selbstverschuldete Einschränkungen werden nicht mehr hingenommen. Da gibt es doch was von Ratiopharm. Früher erfreute man sich an der Vitalität der Enkel und schöpfte aus ihrem Anblick und ihrer Anwesenheit Lebensfreude und Kraft, heute ist man fitter als die Jungen. Man hat ja Zeit, sich nur um sich zu drehen, und die Enkel werden auch rarer. Und statt sich ob des vorhandenen Mehrs an Zeit wenigstens verstärkt ehrenamtlich für die Gesellschaft – auch im Sinne einer Wiedergutmachung der eigenen Fehler – zu engagieren und somit die Jugendlichkeit des Alters sinnvoll und erfüllend einzusetzen, radelt man lieber elektrisch unterstützt, gemeingefährlich durch die Weltgeschichte und reiht Urlaub an Urlaub und Verlustigung an Verlustigung. Armes und tatsächlich eintöniges Leben! Gleichzeitig beschäftigen sie ohne Arg ihre Putzfrauen und Gärtner schwarz, wählen zu allem Überfluß auch noch extrem und hinterlassen eine moralisch verderbte Gesellschaft, so wie sie es in hoher Zahl vorgelebt haben, an der sie also große Mitschuld tragen.

Das ist doppeltes Veragen. Erst brocken uns die neuen Alten durch falsche Entscheidungen und Ignoranz gewaltige Zukunftsprobleme wie Rentenlücke, Marodität der Infrastruktur, schlechtere Bildung etc. ein, und ziehen sich dann  auch noch in den gesellschaftlich inaktiven, ansonsten aktiven, obendrein aus ihrer Sicht verdienten Unruhestand zurück, so daß nur noch die Altersindustrie an ihnen verdient. Die Werbung gibt es vor und vollzieht es nach!

Hoffentlich werden wir nicht auch einmal so!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

0
0

wolfsgeheul.eu vom 18.03.2015

0
0

Von der Wiege bis zur Bahre, falsche Haare, falsche Haare(s. Kolumne vom 03.03.2015)! Schade, BVB! Schaltet das verbrannte, schwätzende Rumpelstilzchen ab, wenn ihr noch was reißen wollt!

Aber viel wichtiger, Blockupy!

Natürlich sind solche Ausschreitungen nicht zu dulden Aber es gibt weitere, das andere klären die Strafgerichte, Aspekte dieser traurigen Ereignisse. Zum einen gilt es festzustellen, daß sich die Veranstalter und Anmelder von Demonstrationen dieser Art immer wieder neu und immer mehr vorwerfen lassen müssen, sich nicht nachdrücklich genug und mit geeigneten Maßnahmen von Gewalttätern nicht nur verbal zu distanzieren, sondern sie tatsächlich fernzuhalten und unschädlich zu machen. Und da muß man auch diese heuchlerischen Arschlöcher, zum Beispiel von der Unpartei „Die Linke“, einmal genau als solche bezeichnen, wenn sie weinerlich so tuen, als gerieten ihre ach so tollen Argumente durch die bösen, bösen Gewalttäter bedauerlicherweise in den Hintergrund. Genau im Gegenteil wird ein Schuh daraus, denn diesen Brunnenvergiftern ist doch jedes Mittel recht, um die von ihnen bekämpfte Demokratie zu schwächen. Da sind sie nicht einen Deut besser als ihren rechten Brüder im Geiste von Pegida, Hogida und Co.. Zum anderen müssen wir uns Gedanken machen, was die überwiegend jungen Leute bewegt, ihre offenbar zu umfangreiche Freizeit fremdgesteuert und mit Mitteln von geistigen Brandstiftern mutmaßlich gestützt, mit solcherlei Betätigung zu verbringen oder zu garnieren. Klar scheint mir, daß es den Menschen im freiheitlichen Westen insgesamt noch viel zu gut geht, und wenn es dem Esel zu wohl ist, geht er auf’s Eis und sucht sich Nervenkitzel genauso wie ins Extreme gestaltete Betätigungen, die typisch sind für die Lebensphase der Sturm-und-Drang-Zeit. Was machen wir falsch, daß wir es nicht vermögen, den jungen Leuten zu helfen, sie anzuleiten, ihre überschießende Kraft in – gerne nicht minder heftige – demokratisch erlaubte, und mittel- und langfristig eventuell sogar  politisch wirkmächtige Formen zu gießen? Die treffenste Antwort dürfte sein, daß die Alten nicht mit gutem Beispiel vorangehen und stattdessen nur auf das eigene Fortkommen bedacht, politikverweigernd, dumpf vorsichhinvegitierend ihr Leben fristen und nur beispielsweise mit häßlichen Jacken(s. Kolumne von vorgestern) bekleidet bei sogenannten Abendspaziergängen – daß ich nicht lache, verfettete Mitteljahrgänge, die ansonsten jeden Weg mit der Mutti im Auto absolvieren und den Rest des Tages im Unterhemd, Bier trinkend auf dem heimischen Sofa hocken – dümmlich „Wir sind das Volk“ zu brüllen. Nicht besser sind natürlich die, die statt zur Pegida zu stoßen, auf den Tennisplatz gehen, danach dumme Stammtischparolen beim Siegerbier ablassen, um abends im Bauhaussofa ähnlich zu versagen, wenngleich mit Barolo im Glas. Allen gemein ist, daß sie nur an sich denken und nicht einen Finger krumm machen, um sich in ihrer Freizeit wirksam wo auch immer um das Gemeinwohl zu kümmern und ihre Kraft in den Dienst guter Sachen zu stecken. Damit gäben sie den Jungen ein Beispiel, das sie dann, hoffentlich in ihrer heißen Entwicklungsphase nicht gleich im konservativen Spektrum – von den Typen, die schon im Kindergarten in die KinDerUnion(KDU) o. ä. eintreten, haben wir genug und die bringen uns mit ihrem starren, unerschütterlichen und niemals hinterfragten Weltbild bekanntermaßen nicht weiter -, nachleben könnten.

Wenn es uns nicht gelingt, die Jugend einzufangen und zu beschäftigen, dann Gnade uns Gott! Versündigen wir uns nicht an der Zukunft und hören gleichzeitig durchaus aufmerksam auf das, was die Extremisten von sich geben, denn teilweise haben sie ja nicht einmal total Unrecht, wenn sie unsere Führung der Arroganz der Macht – was Wunder, wenn es der großen schweigenden Masse egal ist! –  zeihen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

0
0