wolfsgeheul.eu vom 22.05.2017

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PlusMinus – Unter Strom

 

„Haß“, sagt weise die Mama,

„Ist wahrlich keine gute Gabe.“

Trotzdem ist er natürlich da

Als Gegenpol der Liebe.

 

Damit sich dieses Gift nicht staut,

Muß jeder eig’ne Wege finden,

Wie einen Kanal er baut,

Darin es kann entschwinden.

 

Doch ab und zu da tut es gut,

Es auch ‚mal rauszulassen.

So kriegt man’s unter einen Hut

Das Lieben und das Hassen.

 

Ja, liebe Wutbürger, genau da liegt euer Problem. Ihr liebt zuwenig oder gar nicht und so fehlt ein Gegengewicht zu eurem Haß; er wird dadurch dumpf und seelenlos.

Guter Haß dagegen entspringt der Liebe und ist somit eine Verkörperung von Leidenschaft.

Insofern ist Hatespeach nicht gleich Hatespeach, lieber Herr Maas.

Und Haß nicht gleich Haß, liebe Mama!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 11.09.2016

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„Üch kann man awer och nix reitmaken!“, sagte meine rheinische Oma gerne, wenn sie sich mit irgendetwas unverstanden bzw. zu Unrecht kritisiert fühlte.

Die permanente Hatz auf Zuckerbergs Milliarden-Kuh läßt Paralellen zum großmütterlichen Gefühl aufscheinen. Facebook muß man nicht mögen, das soziale Netzwerk scheint aber zumindest für die junge Generation nicht mehr wegdenkbar und hier und da durchaus segensreich zu sein. Wenn jedoch die Maasschen Kolonnen gegen Haßtiraden, Sexismus und Kinderpornographie wettern, muß Facebook, möglichst umgehend reagieren.  Tut das Unternehmen nicht sofort wie ihm geheißen, bricht der öffentliche und hochoffizielle Furor los. Tut man dortigerseits aber etwas, ist es eventuell auch wieder nicht richtig.

So wie jetzt mit dem Photo des „Napalm-Mädchens“, welches zunächst wegen Kinderpornographieverdachtes automatisch gelöscht, nach den Protesten – die FAZ widmet sich in ihrer Samstags-Ausgabe dem Thema unglaublicherweise an vier Stellen – allerdings wieder reingenommen wurde. Der Chefredakteur der betroffenen norwegischen „Aftenposten“ sprach gar von Machtmißbrauch und einer Gefahr für die Demokratie. Was für ein Blödsinn! Facebook ist kein Presseorgan und einfach nur ein freies Unternehmen in einer freien Welt. Der Laden kann in den Grenzen des Erlaubten tun und lassen was er will. Und niemand zwingt die skandinavische Zeitung, in diesem Netzwerk präsent zu sein; tut sie es, hat sie sich den dortigen Regeln zu unterwerfen. So einfach ist das!

Hier zeigen sich die Nachteile jedweder zensorischen Einflußnahme. Sie beschneiden immer irgendeines Freiheit. Über das Photo – immerhin Anlaß für den Pulitzer-Preis an seinen Knipser – läßt sich streiten. Aus heutiger Sicht – siehe Kolumnen vom 08.09.2015 und 26.08.2016 – empfände ich es als überflüssig, weil zu sensationslüstern und letztlich als unzulässigen Eingriff in die Würde eines – vorliegend betraf es obendrein ein minderjähriges, sieben Jahre altes Mädchen – Menschen. Und eigentlich galt das auch schon im Jahre 1972, als das Bild entstand. Wenn man aber an die damals sehr eingeschränkten Möglichkeiten der Verbreitung über weitestgehend seriöse Presseorgane und das Fernsehen denkt, mag es in der Zeit gegebenenfalls gerechtfertigt gewesen sein, um der Welt die Grausamkeit des Vietnamkrieges und des Vorgehens der USA vor Augen zu führen.

Aber heute!? Unnötig! Und wäre es ein Bild eines nackt am Nordseestrand badenden Mädchens, wäre die Verbreitung über Facebook sicherlich einvernehmlich als nicht in Ordnung einzustufen. Wenn aber genau ein solches Photo Geschichte geschrieben hat, gelten die heutigen strengen – mir alledings zumeist zu strengen – Standards plötzlich nicht mehr!?

Hören wir endlich mit der Überregulierung und zunehmenden Kriminalisierung auf! Es beschneidet unsere Freiheit. Laßt doch lieber den mündigen Rezipienten entscheiden. Der wird dann zum Beispiel auch den notwendigen Regulierungsdruck auf ein Weltunternehmen wie Facebook ausüben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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