wolfsgeheul.eu vom 23.07.2018

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Fake News: 

„Nach Dusche mit Freundin: Mann mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert“(Der Postillion v. 16.02.2018)

 

News:

„Freund mit heißem Wasser getötet – Frau gesteht“(dpa v. 23.07.2018)

Während es sich bei der ersten Überschrift eindeutig um Satire handelt, bezeichnet die zweite die bittere Realität, nämlich einen Mordprozeß in Ingolstadt.

Haben wir es also mit einer Nachahmungstäterin zu tun, die lustig von ernst nicht zu scheiden vermag? Die Verantwortung der Kunst könnte weiter reichen als bisher gedacht.

Nichts für ungut und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 01.03.2018

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Der Weinstein-Reflex!

Nein, ich meine nicht das intuitiv abrupte Absetzen des Glases mit Refluxtendenz, wenn aus Nachlässigkeit doch einmal das unappetitliche Depot der Flasche entrinnen konnte. Vielmehr habe ich gestern auf Amazon Prime den Film „Notting Hill“ angeschaut. Neben der immerwährend aufkommenenden Frage, warum nur Hollywood es vermag, derart herrliche Schnulzen abzudrehen, habe ich tatsächlich im Nachhinein bei Wikipedia nachgeguckt, wer Produzent des Streifens war.

Mit leichtem Aufatmen habe ich zur Kenntnis genommen, daß es sich nicht um Harvey Weinstein handelte. So war es mir also erlaubt, mich ganz dem Genuß hinzugeben.

Was für ein Quatsch! Als erklärter Gegner von Bilderstürmerei sollte es mir doch vollkommen gleichgültig sein, welche Personen hinter einem filmischen Machwerk stehen. Wenn die Geschichte, die Schauspieler, die Regie, die Musik und die Kamera gut sind, dann ist es auch der Film, egal wer ihn produziert hat.

Kann es davon individuelle Ausnahmen geben? Das muß jeder selbst entscheiden. Seit der widerlichen Vorwürfe gegen Michael Jackson – von denen er sich freigekauft hat, weshalb leider niemals ein Gericht darüber entscheiden konnte und mußte – zum Beispiel, neige ich dazu, den Sender zu wechseln oder das Radio auszuschalten, wenn er gespielt wird, obwohl die Musik einzigartig ist und bleibt. Bei Roman Polanski und Klaus Kinski hingegen behalten die Qualitäten der Filme die Oberhand, so daß ich sie weiterhin schätze und konsumiere, wenn sich die Gelegenheit bietet. Auch bei einem bekannt übergriffigen Maler würde ich nicht nicht wegschauen, wenn mir eines seiner Bilder präsentiert wird. Allerdings wäre der Kauf eines solchen Gemäldes als Schmuck meiner eigenen vier Wände für mich tabu. Da könnte und wollte ich nicht trennen zwischen der Biographie des Machers und seinem Opus.

So muß also wohl jeder seinen eigenen Weg finden, wie er mit über das Kunstprodukt hinausgehenden Informationen umgeht. Bei dem Versuch einer kollektiven Ächtung bin ich jedoch nicht mitzutun bereit.

Deshalb gibt es für mich nur einen allgemeingültigen Reflex mit Spuckreizauslösung, und das ist der beim Weinstein. Prost!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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