wolfsgeheul.eu vom 07.06.2017

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Vier Tage Sommergrippe – Zivilisation adé.

Wer sich als Mann – erst recht wenn zur Zeit alleinstehend und damit auf frauliche Fürsorge verzichten müssend – einer solch‘ schweren Krankheit heldenhaft entgegenstellen muß, braucht für den kräftezehrenden Kampf gegen den Tod einen äußeren Ausdruck. Was wäre da einfacher, als auf die tägliche Rasur zu verzichten! Nach nur kurzer Zeit sieht man so nämlich aus wie das Leiden Christi und der tägliche Blick in den Spiegel läßt einen vor Mitleid fast zerfließen.

Deutlich wird dabei aber, was für eine zivilisatorische Leistung das regelmäßige Stutzen der Barthaare darstellt. Der überschaubare zeitliche Aufwand macht als weithin sichtbares Zeichen jedem Betrachter eindeutig klar, daß man nicht bereit ist, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen. So stemmt man sich gegen das Animalische der Kreatur und drückt ihr den Stempel der Gepflegtheit auf. Man ist der Herr im Ring, auch gegen sich selbst. Schon im alten Rom wurde mit der ersten Rasur der Eintritt ins Mannesalter zeremoniell begangen und die Beibehaltung eines haarlosen Gesichtes war Ausdruck einer gewissen Zivilisiertheit.

Das Schönste am Sichgehenlassen ist die Rückkehr auf den Pfad der Tugend. Und da mein Freibeuterantlitz nunmehr seine Schuldigkeit getan hat, freue ich mich schon auf die Morgentoilette, denn die Entfernung des Wildwuchses wird dann augenblicklich auch die Leidenszeit vergessen machen.

Vielleicht sollten sich die radikalislamischen Männer einfach einmal rasieren!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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wolfsgeheul.eu vom 25.05.2017

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Entwarnung!

Alter schützt vor Klugheit nicht. Und meinen Respekt für die Frauen!

Den Brexit haben maßgeblich die Alten mit ihrem Stimmverhalten entschieden, unterstützt leider durch die Ignoranz der Jugend. Und auch ich hatte hin und wieder die Vermutung, daß unsere gutsituierten Rentner gegebenenfalls extreme Wahlentscheidungen treffen, ohne darüber nachzudenken, was sie für unsere Zukunft damit anrichten. Après nous le déluge!

Jetzt aber übermittelt mir meine Mutter das Ergebnis der NRW-Wahl aus ihrer rheinischen Seniorenresidenz, in der ein eigenes Wahllokal eingerichtet war, so daß tatsächlich isolierte Zahlen vorliegen. Das Gros der Heimbewohner ist naturgemäß weiblich und die meisten dürften zwischen 70 und 90 Jahren alt sein. Und? Für die CDU entfielen 57,6, die SPD lag bei 28,9 und die FDP konnte immerhin noch 8,9 Prozent erzielen. Alle anderen krebsten unter der Wahnehmnungsgrenze herum, also auch die AfD mit 1,8 und die Linke mit nur 0,7 Prozent. Well done!

Diese Einmütigkeit in der demokratischen Mitte überzeugt. Man muß sie natürlich zusätzlich in größerem Zusammenhang beleuchten. Hierzu Daten zu finden, war schwieriger als ich dachte. Die Rosa Luxemburg Stiftung veröffentlicht jedoch einen aufschlußreichen Wahlnachbericht, dem die relevanten Daten zu entnehmen sind.

Grob gesagt kann man folgendes herauslesen.

-Frauen wählen insgesamt etwas klüger, sprich gemäßigter. Die Differenzen betragen bei den meisten Parteien jedoch nur zwischen ein und zwei Prozent. Bei der AfD aber liegt der Männeranteil bei 9 und der der Damen nur bei 5 Prozent.

-Je älter der Wähler, umso mehr können die beiden großen Volksparteien punkten. Während der Grünenanteil dabei durchgehend recht konstant bleibt, nimmt die Neigung zu den Extremen wie AfD und Linke im Alter ab.

-Letzteres vollzieht sich in ähnlicher Weise mit steigender Bildung.

Zahlen zur Abhängigkeit von den Vermögensverhältnissen habe ich nicht gefunden, sie dürften sich aber gleich denen in Relation zur Bildung verhalten. Insofern steht zu vermuten, daß die Ergebnisse sich mit dem Niveau der Alteneinrichtung entsprechend verschieben. Nicht ändert das aber die Tatsache, daß zumindest bei dieser Wahl den alten Menschen insgesamt kein Vorwurf gemacht werden kann. Da hat uns die Mehrheit definitiv nicht die Zukunft verbaut.

Das ist doch eine erfreuliche Erkenntnis. Wir können den Graukappen offensichtlich mit weniger Skepsis begegnen. Zumindest denen in NRW!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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