wolfsgeheul.eu vom 08.05.2016

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De mortius nihil nisi bene. Ausnahmen bestätigen die Regel, wenn es nämlich nichts Gutes zu erwähnen gibt.

So existieren tatsächlich Menschen, deren Ableben man nicht bedauert, geschweige denn betrauert. Das bedeutet natürlich nicht, daß man jemandem den Tod an den Hals wünscht, aber wenn der Sensenmann seine Arbeit getan hat, gibt es bei denen nach dem Tod genausowenig Grund für Zurückhaltung wie zu ihren Lebzeiten. Da ist von Gleichgültigkeit bis zu unverhohlener Freude alles erlaubt. Und ich bin der Meinung, daß man das auch artikulieren darf, ja sogar sollte, weil alles andere Heuchelei wäre.

Margot Honecker gehört zu diesen Personen. Alles, was ich bisher dazu an Nachrufen zur Kenntnis genommen habe, war zuviel der Ehre und bigott, denn da sind sich die meisten ja wohl einig, daß diese Unperson nichts in ihrem Leben vollbracht hat, daß es zu würdigen gäbe. Eine eiskalte, promiskuitive Kommunistin mit einem Näschen für die Macht, die mit von ihr angeordneten Zwangsadoptionen für eine Vielzahl menschlicher Schicksale verantwortlich zeichnet, Kinder militarisiert hat und noch Jahrzehnte später Republikflüchtlinge, die von Grenzerkugeln durchsiebt ihr Leben ließen, vorwarf, so dumm gewesen zu sein, überhaupt den Versuch gewagt zu haben, das gefängnisgleiche Schweineland zu verlassen und die Todeszone zu überwinden. Was soll man demnach außer Negativem bei ihr hervorheben? Und genau das haben die Nachrufe bisher getan und sie damit aber auf eine Stufe der Wichtigkeit gehoben, die ihr gar nicht gebührt. Also sollte man es doch besser lassen, denn eine so maßgebliche geschichtliche Person war sie dann auch wieder nicht, nur weil sie mit dem furchtbaren Staatsratsvorsitzenden verbandelt war.

Deshalb mein Kurznachruf als Fazit: Frau Honecker ist tot! Fahr zur Hölle, Margot! Caligula, Hitler und Stalin warten schon auf dich als Muse und Gespielin!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 14.10.2015

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Der wenig sympathische und mutmaßlich ernsthaft dümmliche Gaukler Uwe Steimle – Vertreter des Typus „Unangenehmer Sachse“, den die Berliner(s. vorgestrige Kolumne) mit ziemlicher Sicherheit und dann zu Recht nicht mögen – ganz im Gegensatz beispielsweise zum köstlichen, intelligenten, selbstironischen, skurrilen, achtbaren und liebenswerten Olaf Schubert vom Typus „Angenehmer Sachse“ – hat gestern in der Maischberger-ARD-Talkshow im Anschluß an ein Scharmützel zwischen Gysi und Brüderle über die Berechtigung, die DDR als Unrechtsstaat zu beschreiben, sich der erwartbar relativierenden Auffassung des Genossen Gysi dazu mit den Worten „90 Prozent der Menschen, die in der DDR gelebt haben, waren glücklich.“ angeschlossen. Das ist erkennbar heute nicht mehr so!

Na, dann! Zeit für einen Strategiewechsel! Wir haben in gemeinsamer Kraftanstrengung den verrotteten Ostteil Deutschlands wieder auf Vordermann gebracht und regelrecht herausgeputzt. Vor 25 Jahren war selbst die geostrategische Lage der DDR für die Russen kein ausreichendes Argument mehr, sie zu verteidigen und zu behalten. Jetzt könnte dieses Territorium für Putin vielleicht wieder interessant sein. Fragen wir ihn doch, was er bereit wäre, dafür zu bezahlen. Wir haben damit sowieso nur Ärger. Ostdeutschland kostet ein Heidengeld, und die wiedergewonnene Freiheit zahlen uns die Ex-Häftlinge des Kommunismus nun heim, indem sie die Bundesrepublik in der ganzen Welt in Verruf bringen. Die Resozialisierung scheint doch bis auf weiteres sowieso gescheitert. Wir haben ganz offensichtlich die Menschen falsch verstanden. Sie wollten nicht den Rechtsstaat und die Meinungsfreiheit, keine freie Presse etc., sondern freies Reisen, Bananen, richtige Autos, Möbelhäuser, Aldi und insbesondere Baumärkte, damit sie nicht mehr gezwungen waren, ihr Material in den volkseigenen Betrieben zu „organisieren“. Ein demokratisches, humanistisches Land darf nicht mit ansehen, wie ein nicht unbeträchtlicher Teil seines Volkes unglücklich gemacht wird. Entlassen wir sie also wieder in die Unfreiheit, damit endlich das Glück in die leeren Hirne der allem Anschein nach auf ihre Grundbedürfnisse reduzierten, entwurzelten Menschlein zurückkehrt. Selbst wenn der von Putin gebotene Preis nicht angemessen sein sollte, verlangt es die Nächstenliebe, den Rücktransfer daran nicht scheitern zu lassen. Um Moskau den Deal schmackhaft zu machen, könnten wir übrigens als Mitgift alle acht bis zehn Millionen Schummel-Diesel-VW für kleines Geld drauflegen. Eine Win-Win-Situation! Wolfsburg wäre geholfen und die Bürger der neuen DDR würden zukünftig weit weniger Dreck in die Luft jagen als früher, was unser virulentes Interesse sein muß, da sie unvermeidlich weiter Nachbarn bleiben und die Luftverschmutzung bekanntlich nicht vor Landesgrenzen halt macht, auch wenn die Grenze ansonsten wieder dicht ist, was im übrigen das Einfallstor für Einwanderer maßgeblich verkleinern hülfe. Außerdem könnten wir als Bonus anbieten, alle verhaßten Wessis gratis wieder zurückzunehmen, selbst wenn einige von denen heute genausowenig verwertbar sein sollten wie vor der Wende. Und, wer weiß, vielleicht könnten wir sogar obendrein mit einer guten Freundin Putins und russischsprechenden Gründungskanzlerin aushelfen!? Aber, nein, die wollen sie ja auch nicht mehr! Die Steine für die Mauer und den Stacheldraht gibt es übrigens zu Beginn noch beim dann verstaatlichten „OBI“!

Genug phantasiert!

Solche „Steimles“ sind doch ein Schlag ins Gesicht eines jeden Ostdeutschen, der 1989 gegen den Unrechtsstaat DDR und für die Freiheit mutig auf die Straße gegangen ist . Von den politisch Verfolgten und besonders den Mauertoten ganz zu schweigen! Wohlwollend darf man unterstellen, daß die überwiegende Zahl der Ex-DDRler alles will, aber keinesfalls die Diktatur zurück. Sie haben nur noch nicht begriffen, daß man als freier Mensch nicht den lieben Gott einen guten Mann sein lassen kann und aller Sorgen und Mühen ledig ist, sondern ganz im Gegenteil täglich um seine Freiheit kämpfen muß. Schweigen und den Volksverhetzern – da sind die Pegidisten nicht besser und nicht schlechter als die „Steimles“, sie kriechen alle aus demselben rotbraunen Sumpf – das Feld überlassen, stellen eine inakzeptable Verweigerung dar, sich und seine Freiheit zu behaupten. Wenn die Mehrheit anders denkt, dann muß sie das auch hörbar artikulieren, damit wir alle merken, daß es richtig war und ist, daß zusammenwächst, was zusammengehört, und wir nicht den Glauben an und die Überzeugung in das Segensreiche und gemeinsam Beglückende der Wiedervereinigung verlieren (müssen)!  

Gute Nacht!

Ihr/Euer gesamtdeutscher Wolf 

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