wolfsgeheul.eu vom 09.11.2017

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Boatpeople!

Bisher dachte man bei diesem Wort an arme Flüchtlinge, die dem furchtbaren Vietnamkrieg entkommen wollten. Natürlich aber auch an die Menschen, die aktuell die Mittelmeerroute benutzen!

Dabei ist eine Gruppe vollkommen aus dem Blick geraten. Zwar handelt es sich um eine Minderheit, aber gerade deshalb verdient sie Beachtung. Reiche, die große Teile des Jahres auf ihrer Yacht verbringen! Sie waren bisher dazu verdammt, den lieben langen Tag wohlbedient bei Champagner und Kaviarhäppchen zu verbringen. Bildung Fehlanzeige! Insbesondere Museumsbesuche scheiterten immer wieder daran, daß sie mit dem teuren Bötchen nicht erreichbar waren. Ein reines Parkplatzproblem also!

Es kann jedoch nicht angehen, daß gerade diese Weltbürger ihr wackeliges Dasein ohne Kultur fristen müssen. Das dachten sich auch die Macher der neuen Louvre-Dependance in Abu Dhabi. Als erstes Museum weltweit verfügt der spektakuläre Bau über eine Bootsanlegestelle, kann also vom Wasser aus erreicht werden. Von den schwankenden Planken direkt aufs Parkett der großen Pinselschwinger wie da Vinci, Klee und Monet.

Damit geht für viele heimatlose Bootsmenschen ein langgehegter Traum in Erfüllung.

Bildung, Bildung und nochmals Bildung! Das muß das Motto für die Zukunft sein. Und dabei darf keiner durchs Netz schlüpfen.

Danke, Louvre-Macher! Ihr seid echte Menschenfischer.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 25.07.2017

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Vollbeschäftigung ist relativ!

Das viel mehr Beachtung verdienende Museum Ludwig Forum zu Aachen sucht Bewerber, die bereit sind, für die Dauer von zwei Jahren die Stelle eines sogenannten kuratorischen Volontariates zu bekleiden. Voraussetzung sind „ein abgeschlossenes wissenschaftliches Hochschulstudium(Master oder Magister)“ im Bereich Kunst „sowie ausgewiesene Kenntnisse im kuratorischen Bereich“.

Klingt ganz interessant für Berufseinsteiger, oder!? Wäre da nicht die Bezeichnung „Volontariat“! Umsonst zu arbeiten, erscheint dann doch wenig verlockend. Aber, nein! Es wird ein phantastisches Gehalt von „ca. 1.400 Euro brutto/Monat)“ aufgerufen. Mag das auch einem Referendarsgehalt entsprechen, so ist die Tätigkeit absolut nicht vergleichbar, weil sie keine Ausbildung im herkömmlichen Sinne, sondern reine Arbeit darstellt und am Ende der zwei Jahre gerade kein weitergehender Bildungsabschluß verbunden mit zusätzlichen Befugnissen  bzw. Berechtigungen steht.

Eine Unverschämtheit also, Vollakademiker nach längerem Studium am Beginn ihrer Berufstätigkeit mit einem solchen Hungerlohn abzuspeisen! Und das von einem kommunalen Arbeitgeber! Museen sind zwar per se Subventionsgräber und insofern notorisch klamm, aber in dieser Weise den Arbeitsmarkt zu verderben, sollte gerade ihnen verboten sein. Ausbeutung im Namen der öffentlichen Hand ist inakzeptabel und widerspricht im übrigen der Bildungsstrategie eines Landes, indem es den Absolventen zum Beispiel der Kunstgeschichte signalisiert, daß sie, wenn sie vorgehabt haben sollten, richtig zu verdienen, besser in einen LKW-Führerschein investiert und damit obendrein Jahre an teurer Ausbildung gespart hätten. Mehr kann man diese Studiengänge nicht entwerten!

Und im übrigen dürfte sich nahezu ausschließen, daß das in Schwierigkeiten sich befindende Museum auf diese Weise kompetente Mitarbeiter wird verdingen können. Sollte das allerdings wider meiner Erwartung anders sein, wäre es noch arger um diese Berufsgruppe bestellt, als ohnehin schon zu befürchten steht.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

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