wolfsgeheul.eu vom 11.07.2018

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Die gute Nachricht: Nordrhein-Westfalen steckt bis 2026 in den Bau von Schulen und in deren Ausstattung geschätzte 518 Millionen Euro und investiert zusätzlich jährlich etwa 115 Millionen Euro in rund 2700 neue Lehrer.

Die schlechte: Oben aufgeführte Kosten gehen allein auf die Kappe der Entscheidung zur Rückkehr auf das G9.

NRW als traditionelles SPD-Land war noch nie für eine besonders gute Schulpolitik bekannt und unter der desaströsen siebenjährigen Regenschaft von Frau Kraft wurde das bevölkerungsreichste Bundesland endgültig diesbezüglich abgehängt. Aber jetzt winkt doch das Heil unter Schwarz-Gelb!?

Denkste! Statt den Turbo zu zünden, sprengen sie ihn. Und daß sie hiermit bei den alten Bundesländern in „guter“ Gesellschaft sind, entschuldigt dieses Waterloo nicht. Waren sich nicht einmal fast alle einig, daß Deutschland mit seinem einzigartig langen Weg zum Abitur rückständig ist und sich dringend an die Nachbarn anpassen sollte!? Und haben wir nicht in den neuen Bundesländern das beste Vorbild, wie so etwas problemlos funktionieren kann!?

Die erbärmliche schulische Situation, insbesondere an den Grundschulen, in Nordrhein-Westfalen wird sich also auf lange Sicht nicht verbessern. Damit steht man hier pars pro toto für die bekannte Unfähigkeit Deutschlands zu tiefgreifenden Reformen. Man stelle sich nur einmal vor, was sich mit dem nun notwendig werdenden Geld hätte in der Schulbildung NRWs bewirken lassen, wenn man es beim G8 belassen hätte!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 26.02.2018

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Der dritte Weg!

Bei der Wende – so habe ich es zumindest damals eindeutig gesehen und tue das mit den bekannten Einschränkungen ob der unschönen Tendenzen in Ostdeutschland bis heute – ist er uns glücklicherweise erspart geblieben. Aber unsere SED-geprägte Kanzlerin begeht ihn im übertragenen Sinne jetzt doch. Und zwar ausgerechnet in der Bildung!

Die große Koalition hat sich – so sie überhaupt zustande kommt, was ich immer noch bezweifle und mir weiterhin nicht wünsche – dankenswerterweise eine Bildungsoffensive auf die Fahnen geschrieben. Nicht zuletzt deshalb braucht es auf dem entsprechenden Ministersessel geballte Kompetenz, sprich einen diesbezüglich ausgewiesenen Akademiker. Das scheint auch deshalb dringend notwendig, weil durch die geplanten Eingriffe in die bisher alleinige Länderhoheit ein Schwergewicht benötigt wird, um mit den Länderkollegen, die überwiegend über eine spezielle Eignung verfügen, der Kultusministerkonferenz auf Augenhöhe verhandeln zu können. Und was macht Frau Dr. Merkel? Sie besetzt diesen wichtigen Posten mit einem vollkommen unbeschriebenen Blatt. Anja Karliczek hat ausschließlich im kaufmännischen Bereich nicht nur den zweiten, sondern auch den dritten Bildungsweg beschritten und es via Fernuni Hagen zur Diplom-Kauffrau gebracht, was durchaus Respekt verdient. In Ihrer bisherigen Provinzlaufbahn in NRW hat  sie obendrein nicht ansatzweise sich im bildungspolitischen Bereich betätigt und entsprechende Erfahrungen gesammelt, geschweige denn, daß sie in der Führung großer Verwaltungseinheiten geübt wäre. Was befähigt sie also zum Bundesbildungsminister? Jede meiner Studentinnen im Master-Studiengang „Empirische Bildungsforschung“ an der philosophischen Fakultät der RWTH Aachen University brächte wahrscheinlich bereits jetzt mehr Eignung für diese Position mit als dieses westfälische Mauerblümchen.

Eine komplette Fehlbesetzung also! Wenn man dann noch bedenkt, daß auch Frau von der Leyen nicht verdientermaßen ihren Hut nehmen und stattdessen weiter Verteidigungsminister bleiben soll, wird deutlich, daß unserer Mutti definitiv und endgültig – so gut war es damit ohnehin niemals bestellt – das Gespür für die richtige Personalwahl abhanden gekommen ist. Wenn es überhaupt noch Argumente gegen die geplante GroKo brauchte, dann liefert das christdemokratische Ministertableau die letzten.

Lieber Gott, bewahre uns bitte vor dieser Katastrophe!

Wir wollen den besten und nicht den dritten Weg.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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