wolfsgeheul.eu vom 05.06.2018

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Woran erkennt man einen Protestanten in einem katholischen Gottesdienst?

Er umschifft das Weihwasserbecken, spricht das Glaubensbekenntnis in der apostolischen Version, kniet sich nicht hin etc.. Das ist auch sein gutes Recht, und niemand zwingt ihn, bei den speziell katholischen Ritualen entgegen seiner Überzeugungen und Gewohnheiten heuchlerisch mitzuspielen. Auf diese Weise wird es jedem Christen möglich, einen Gottesdienst zu besuchen, auch wenn er der ihn feiernden Glaubensgemeinschaft nicht angehört. So funktioniert christliche Toleranz und jedem sollte damit gedient sein.

Was aber bewegt nun einen evangelischgläubigen Menschen, unbedingt hochoffiziell an einem katholischen Abendmahl, bei dem er obendrein noch nicht einmal am Meßwein nippen darf, teilnehmen zu wollen, obwohl er ansonsten standhaft bei seiner Linie bleibt!?

Die diesbezügliche Ablehnung von Kardinal Woelki, der der Papst nun mit seiner Entscheidung gefolgt ist, erscheint daher nur konsequent und richtig. Davon sollte offiziell auch nicht abgewichen werden.

Im übrigen gilt jedoch wie überall: Wo kein Kläger, da kein Richter. Denn keiner wird vor dem Empfang des Abendmahles nach seinem Mitgliedsausweis gefragt. Gleiches trifft auf Geschiedene zu, zumindest wenn sie sich außerhalb ihrer Gemeinde, in der die Tatsache bekannt sein dürfte, bewegen.

Wer also zuviel fragt und fordert, der bekommt eben Antworten, die ihm nicht genehm sind. Der Kenner dagegen genießt und schweigt.

In diesem Sinne guten Appetit und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 08.12.2017

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Der unsympathische, unfähige und, wenn er sein Skript oder die Welt der vorgefertigten Stanzen verläßt, entlarvend primitiv daherkommende sowie in seinem aufgesetzten Furor geradezu lächerlich wirkende Martin Schulz – wer hatte nochmal die abstruse Idee, diese mit Verlaub Null zum Träger des ehrenvollen Karlspreises, den jetzt übrigens durchaus richtigerweise Macron bekommen soll, zu küren!? – ist mit 81,9 Prozent der Delegiertenstimmen  – und definitiv der schlechteste seit Rudolf Scharping – der alte und neue Parteivorsitzende. Die SPD muß entweder ein massives Feigheits- oder Personalproblem haben. Beides trifft wohl zu, und das ist für Deutschland in gewisser Weise genauso dramatisch wie das nicht unähnliche Merkelvakuum in der CDU.

Wenn man vom Teufel spricht!

Da rede ich doch lieber über etwas Erfreuliches und einen großen Weltbürger, den Papst. Der hat nämlich eine Art zu denken und zu reden, die in ihrer Einfachheit brilliant ist. Der Herr als gütiger und helfender Vater sei nicht der, der uns in Versuchung führen wolle, sagt Franziskus. Das sei vielmehr das Bestreben des – Huch, gibt es den eigentlich? Doch, doch, mit ziemlich großer Sicherheit! Denn der Teufelsbeweis läßt sich von jedermann rein empirisch weit vollständiger führen als der für Gott. – Satans. Deshalb sei zum Beispiel die deutsche Version des Vaterunser mißverständlich oder gar falsch, wenn sie Gott bitte, uns nicht in Versuchung zu führen. Besser und richtig sei, bei ihm freundlich so um Beistand nachzusuchen: „Laß mich nicht in Versuchung geraten“. Die Franzosen haben den Text bereits geändert. Es wird sicher nicht lange dauern, bis wir nachziehen, denn die Argumentation ist schlicht überzeugend.

Ähnlich wie gestern frage ich mich allerdings, wie, meine Person eingeschlossen, Millionen Gläubige – beider Konfessionen im übrigen – inklusive ihrer Hirten solange brauchen konnten, um die sprachliche Implausibilität zu bemerken. Bei kollektiv rituellem Beten scheinen aber offensichtlich wie bei anderen Massenphänomenen auch wesentliche Hirnfunktionen bis auf den Gedächtnis- und Lebenserhaltungsteil auszusetzen. Stures und bedingungsloses Nachplappern regiert dann die Menschen im Gleichtakt ihrer Herzen. Erschreckend!

Damit ich aber nicht weiter auf Todgeweihten aus Würselen herumhacke, werde ich wohl besser Gott und den Satan zugleich bitten, mich nicht mehr in entsprechende Versuchung zu führen. Ob’s hilft?

Amen jedenfalls und gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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