wolfsgeheul.eu vom 25.10.2017

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Chrismon – Wie habe ich dich vermißt!

Vor ein paar Tagen fiel einmal wieder das evangelische Magazin als Sonderausgabe zum Reformationstag aus meiner FAZ. Unter der Ägide der grandiosen Dr. Käßmann ediert prangt auf dem Titelblatt Luther als überdimensionale Playmobil-Figur vor dem Petersdom.

So geht also Protestantismus. Billiges Plastik gegen soliden Marmor!

Aber da gibt es auf Seite 28 noch die sogenannten Reformationsbotschafter. Neben Gundula Gause und einem Generaldirektor der ESA sind das der unlustige von Hirschhausen, die lustige Bettina Wulff und ein unbekannter junger Schauspieler namens Julian Sengelmann.

Jeder hat wohl die Unterstützer, die er verdient.

Die evangelische Kirche zeigt so Parallelen mit der SPD. Man gönnte ihr mehr Bedeutung. Aber wie so oft scheitert es am Führungspersonal.

Man wünscht sich Luther zurück, der einmal mit der Faust auf den Tisch haut.

Am kommenden Dienstag haben alle die Chance, in sich zu gehen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

 

 

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wolfsgeheul.eu vom 01.03.2016

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Hybris oder Lebenslust?

Der 86. Genfer Automobilsalon hat seine Tore geöffnet und die FAZ untertitelt jubelnd: „….der beste Platz, um auf andere Gedanken zu kommen.“ und „Als gäbe es keine Krise, schiebt die Autoindustrie munter ein faszinierendes Vehikel nach dem nächsten auf die Bühne.“.

Zugegebenermaßen braucht der Mensch gerade in schwierigen Zeiten Ablenkung vom Elend. Auch ich fordere immer wieder, man solle sich seine Träume bewahren, wobei ich damit, um exakter zu sein, Wunschträume meine. Und was ist zumindest für Männer besser dazu geeignet als die vermeintlich glückselig machenden Blechkisten!? Aber präsentieren uns die Autokonzerne wirklich ein Faszinosum nach dem anderen? Nach meinem Eindruck leider eher nicht!

Die Fahrzeuge werden immer größer, schwerer, uneleganter, schwülstiger und stoßen in PS-Regionen vor, die weit jenseits des Notwendigen liegen und keine Luststeigerung mehr zu vermitteln vermögen. Auch der Grenznutzen von Pferdestärken geht nämlich bekanntermaßen gegen Null. Deren Erhöhung befriedigt nur Zahlenfetischisten und Angeber, bringt jedoch keinerlei meßbare Erhöhung von Gefühlswallungen mit sich. Zusätzlich scheint die Überfrachtung mit entmündigender Technik unaufhaltsam voranzuschreiten, so daß der herausfordernde Ritt auf der Kanonenkugel immer mehr zum fremdgesteuerten Transport in einer gepolsterten und akustisch abgeschirmten Rohrpostkapsel mutiert. Der Sound der Karren wird zunehmend künstlich verstärkt oder gar erst erzeugt und selbst wenn man von Holz und Leder umgeben ist, klingt und riecht es einzig nach Plastik.

Wer sich hier noch erregt fühlt, der liebt auch Espresso aus Kapselmaschinen, sucht seinen Partner im Internet, lernt veganes Kochen und wäscht seine Hände mit Sagrotan.

Will man heute faszinierende Automobile erleben, muß man Young- und Oldtimer-Salons besuchen. Bestimmte Dinge lassen sich eben nicht verlustfrei auf die Gegenwart transponieren und die Konzernlenker versuchen es offensichtlich nicht einmal mehr, geschweige denn, daß es ihnen gelänge, alte Gefühle durch gleichwertige neue zu ersetzen. Sterile Autos für sterile Kunden. Hallo Hybris, adieu Faszination, adieu Genf!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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