wolfsgeheul.eu vom 24.10.2017

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Wer Dankbarkeit erwartet, ist offensichtlich ein Idiot.

Drei enge Freunde haben mir unabhängig voneinander geraten, nicht den Fehler zu begehen, bei irgendetwas, das man für einen anderen tut, darauf zu hoffen, nachher dankbare Anerkennung zu erfahren. Diese Ansicht fußt im wesentlichen auf der Ansicht und Erkenntnis, daß eine derartige Haltung einen davor bewahrt, enttäuscht zu werden. Umsomehr sei man obendrein erfreut, geschehe es trotzdem einmal.

Cicero hat dazu zwei Aussagen getroffen. Er formulierte zum einen „Dankbarkeit ist nicht nur die größte aller Tugenden, sondern auch die Mutter von allen.“ und zum anderen „Willst du Dankbarkeit, so kauf dir einen Hund.“.

Was aber ist an Dankbarkeit so schwierig? Sie besteht doch lediglich aus der wahrheitsgemäßen und ausdrücklichen Erklärung dem anderen gegenüber, daß er einem in irgendeiner Weise geholfen hat. Dabei macht es meines Erachtens keinen Unterschied, ob die Tat aus altruistischen oder professionell monetären Motiven heraus erfolgte, wenngleich die selbstlose Hilfe natürlich noch höher zu achten und zu würdigen sein dürfte. Gut, wir wissen alle, daß das menschliche Gedächtnis – erst recht bei positiven Dingen – oft sehr kurz greift. Auch mag es bei manchen am Ego kratzen, daß sie überhaupt Unterstützung von außen benötigten. Deshalb kann man vielleicht verstehen, daß der Empfänger von Hilfestellung nicht so gerne mit diesem Umstand in der Öffentlichkeit hausieren geht. Im persönlichen Verhältnis zum Helfer aber gibt es eigentlich keinen Grund, geflissentlich darüber hinwegzusehen, da beide wissen, was geschehen ist. Eventuell will man daran jedoch auch intern nicht gerne permanent und ewig erinnert werden und schweigt deshalb lieber darüber hinweg.

Insofern scheint es letztlich ganz einfach eine Frage des Selbstbewußtseins zu sein, ob jemand überhaupt in der Lage ist, dankbar zu sein. Dem Souveränen bricht nämlich kein Zacken aus der Krone, wenn er zugeben muß, daß er etwas alleine nicht geschafft hätte.

Die Lösung für die eigene Erwartungshaltung liegt daher auf der Hand.

Einen Hund muß man sich nicht unbedingt anschaffen. Aber: Erwarte Dankbarkeit allein von dem, der zu ihr fähig ist. Und den anderen helfe nur, wenn es sich für dich lohnt. Dann liegt der dankbare Akt nämlich im Bezahlen deiner Rechnung oder im Erhalt eines sonstigen Vorteiles, und man ist quitt.

Ob mir das gelingen wird? Zweifel bleiben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 26.09.2017

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„Gott segne Sachsenland,

wo fest die Treue stand

in Sturm und Nacht!

Ew’ge Gerechtigkeit,

hoch überm Meer der Zeit,

die jedem Sturm gebeut,

schütz uns mit Macht!“

Das „Sachsenlied“ in der Version von Siegfried August Mahlmann aus dem Jahre 1815 beginnt und endet mit dieser Strophe.

Während wir uns immer noch entsetzt die Augen reiben und fragen, wie es so weit kommen konnte, liegt die Erklärung genau in dieser Hymne.

Nicht einmal dem mörderischen Kretin Hitler ist es gelungen, derart flächendeckend sein Land zu entchristianisieren, wie es der üble und biedere Kommunismus in der DDR geschafft hat. Da steht es nun, das gottlose Volk, und schreit nach Hilfe, ohne für seine Einschätzungen noch über ein festgefügtes, unverrückbares Wertegerüst zu verfügen. Es ist also nicht abgehängt, sondern wurde vorher regelrecht entwurzelt. Einzig zurückgeblieben ist der Sachsenstolz, der zu dem bigotten Ergebnis führt, daß man zwar immer noch aus voller Brust das Sachsenlied schmettert, aber letztlich die Basis, auf der es fußt, verloren hat. Auf diese Weise wird der Text seines Sinnes beraubt, und das Selbstbewußtsein der bürgerlichen Sänger tendiert gegen Null. Auf dem berühmten Holz wächst daher neben dem Stolz nur die pure und armselige Dummheit. Das bedeutet aber nicht, daß der Sachse tatsächlich dumm geworden sei. Vielmehr kann er mit seiner praktischen und geistigen Intelligenz nichts Vernünftiges mehr anfangen, weil ihm das Koordinatensystem abhanden gekommen ist, in dem er seine Erkenntnisse einordnen und damit seine Lage ausgewogen beurteilen könnte.

Die Abkehr von den Werten des christlichen Abendlandes stellt in ganz Europa den Hauptgrund dafür dar, daß die Menschen zunehmend verrohen. Und die Sachsen haben das Pech, daß sie landsmannschaftstypisch besonders gründlich Gott mit dem sozialistischen Beelzebub ausgetrieben haben. Diese rigorose Rodungsmaßnahme hat ihnen jeglichen Halt genommen. Jetzt heißt es eben nicht mehr „Sing mei Sachse, sing“, sondern „Brüll mei Sachse, brüll“. Und genauso wählt man dann auch.

Die Lösung liegt also ebenfalls im Sachsenlied. Wenn es uns gelingt, den Kompaß der Menschen insbesondere im Freistaat – aber auch im gesamten Lande – wieder zu kalibrieren, dürfte der Spuk irgendwann ein Ende haben. Anderenfalls müssen wir uns auf eine dauerhafte Konfusion einstellen.

„Gott segne Sachsenland,“!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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