wolfsgeheul.eu vom 13.10.2016

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Die Sexualität als Wille und Vorstellung!

Schopenhauer möge mir verzeihen, aber damit meine ich , daß es wohl keinen Menschen geben dürfte, bei dem das Sexuelle nicht als Wille – man könnte es auch als Drang bezeichnen, der schlicht aus dem Arterhaltungstrieb resultiert, aber wie bekannt weit über diesen Zweck hinaus besteht – dazu und Vorstellung  von dessen Vollzug existiert und in Kopf und Gliedern herumgeistert. Dieses Gefühl und das körperliche Begehren gehen häufig, wenn nicht gar immer, auch nicht konform mit abnehmender Potenz bzw. Empfängnisfähigkeit. Sie verstärken sich oft sogar. Eine geradezu bösartige Erfindung der Natur, aber was man nicht mehr hat und/oder kann erhöht eben das Verlangen.

Wie das jeweilige schwache Menschlein damit umgeht, dürfte so unterschiedlich und vielfältig sein wie die menschlichen Individuen auch sonstig sind. Festzustehen scheint aber, daß die Sexualität maßgeblich unser Leben bestimmt und somit als Motiv auch vielen anderen, vordergründig nicht direkt den sexuellen Bezug erkennbar werden lassenden, alltäglichen Verhaltensweisen und Handlungen zugrundeliegt.

Das als richtig unterstellt, steht es außer Frage, daß auch zölibatär lebende Priester in irgendeiner Weise damit fertigwerden und umgehen lernen müssen. Solange es sich im Bereich des Legalen abspielt, möchte man es aber, wie bei anderen Personen auch, gar nicht näher wissen. Das gehört zur Intimsphäre und geht niemand anderen etwas an. Und selbst wenn es, wie früher nicht selten, zum Beispiel als offenes Geheimnis gehandelt wird, daß die Haushälterin mehr als das für ihren Chef darstellt, gehört das Deckmäntelchen der Nächstenliebe darübergedeckt. Das konnten und können nicht nur die Gemeindemitglieder – alle anderen geht es sowieso nichts an -, sondern auch die Kirche ganz gut. Damit könnte man das Thema als erledigt betrachten.

Gestern jedoch hatte ich eine interessante Diskussion, in der auch und gerade im Zusammenhang mit den neuerlichen Mißbrauchsenthüllungen bei den Regensburger Domspatzen die These aufgestellt wurde, der Zölibat sei die Ursache für das vermeintlich in der katholischen Kirche vermehrt auftretende Päderastieproblem. Das stieß bei mir auf massiven Widerstand.

Und nach einer kleinen Recherche sehe ich mich bestätigt. Zunächst gibt es keine belastbaren Zahlen dafür, daß die Mißbrauchsquote über der in anderen Bereichen wie Schule, Sportverein etc. liegt. Sodann existiert keinerlei Beweis dafür, daß ein zölibatärer Kirchenmann eine erhöhte Anfälligkeit zu päderastischen Neigungen habe. Ohne ins Detail zu gehen, kann man wohl sagen, daß die Veranlagung und die bekannten Fälle – die Dunkelziffer dürfte natürlich nicht unbeträchtlich sein – in der gesamten Gesellschaft normalverteilt sind.

Wenn das aber so ist, warum glauben dann viele, die Katholische Kirche stäche irgendwie heraus? Hauptgründe sind sicherlich die vormals zögerliche Aufklärungsbereitschaft, sowie die damit einhergehende Neigung zur Vertuschung. Hier muß also der Vatikan im hocheigenen Interesse weiter zügig seine Politik ändern. Aber er muß sich nicht weniger schämen als jede andere Organisation auch, in der solche Fälle geschehen. Ein weiterer Grund dürfte aber auch im Zölibat selbst zu verorten sein, weil er dem nicht derart gebundenen Normalbürger aufgrund eigener Erfahrung einfach suspekt ist. Vielleicht sollte auch hier die Katholische Kirche mehr auf die Menschen zugehen und freimütiger erklären, wie so etwas möglich und lebbar ist. Sonst ranken sich Mythen darum, die unter anderem dazu führen, daß die prozentualen Realitäten verkannt und fälschlicherweise anders empfunden werden. So ist das eben mit der Vorstellung von Sexualität.

Also, wie geht das nun mit dem zölibatären Leben? Das könnte eventuell auch so manchen gegeißelten Normalbürger interessieren!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 20.08.2015

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Wenn bisher ein Mann in die Apotheke ging, um zu fragen, ob es ein Präparat gegen die sexuelle Unlust seiner Frau gebe, konnte die akademische Schubladenzieherin nur bedauernd den Kopf schütteln und maximal sich selbst zum Ersatze anbieten. Da letzteres eher selten vorkommt, mußte der frustrierte und unterforderte männliche Lustvulkan meist gesenkten Hauptes von dannen ziehen und in die Kühlschrankkälte des häuslichen Schlafzimmers zurückkehren.

Abhilfe ist in Sicht! In Amerika wurde soeben ein Medikament namens Addyi zugelassen, das verspricht, die verlorengegangene Lust des Weibes zu revitalisieren. Die Freigabe, die erst im dritten Anlauf gelang, ist umstritten, da die luststeigernde Wirkung nur bei rund der Hälfte der Frauen in den Studien eingetreten sein soll. Da stellt sich schon als erstes die Frage, ob die angepeilte Klientel denn wenigstens noch eine Lust am Roulettespiel verspürt und dort gerne auf „Schwarz“ oder „Rot“ setzt. Wer sexuell erkaltet, ist doch eher nicht dafür bekannt, in anderen emotionalen Bereichen besonders aufzublühen. Abgesehen also von einer vorhandenen Neigung zum Glücksspiel, erscheint mir die Kundschaft zahlenmäßig überschaubar, wenn man annehmen kann, daß sich ein Großteil der libidoreduzierten Damen gar nicht unwohl fühlt und längst Ersatz zum Beispiel im Lesen von Liebesromanen gefunden hat.

Die Interessierten erwartet dann aber ein Beipackzettel, der als Nebenwirkungen u. a. Schwindel, Schläfrigkeit, Erschöpfung, Übelkeit und sogar Ohnmacht aufzählt. Prima, wird der Mann denken, das waren auch bisher die Gründe, die zur Vermeidung des Beischlafvollzuges gegen entsprechende Avancen angeführt wurden. Die Patientin wird zwar rollig durch die Pille, schießt sich damit aber gleichzeitig wieder aus dem Rennen. Nach einer Win-Win-Situation klingt das nicht. Auch Alkohol ist kontraindiziert, was ebenfalls in der Anbahnungsphase eine Schwächung des Vorhabens bedeuten kann. Und das nicht nur im Sinne fehlender Leichtigkeit, sondern durchaus auch unter dem Aspekt, daß es der Frau eventuell hilft, sich ihren Mann vorher ein bißchen schönzutrinken.

Letztlich kommt der bedenkliche Umstand hinzu, daß es sich bei dem Medikament um ein Psychopharmakon handelt, also nicht z. B. lediglich die Durchblutung gefördert, sondern ins zentrale Nervensystem eingegriffen wird. Wer tut sich das – abgesehen einmal von denen, die auch bedenkenlos Ritalin in ihre Zappelphilippe schütten, um ihre Ruhe zu haben – denn an, wenn ansonsten eigentlich alles in Ordnung, nur eben anders ist? Und wer weiß überhaupt, ob das Unlustphänomen tatsächlich generell ausgeprägt ist oder sich nur auf die spezielle Person des mit ihr verbandelten Mannes bezieht.

Was soll man außerdem von lediglich medikamentös hervorgerufenen Gefühlswallungen halten? Man stelle sich nur einmal vor, daß ein Paar wirklich über die Pillekes zur gemeinsamen Lust zurückfindet und sich am Urlaubsort herausstellt, daß die dumme Pute die Schachtel zu Hause vergessen hat. Es dürfte gelinde gesagt Verwunderung auslösen, wenn postwendend wieder der alte Eisblock im Bett aufschlägt. Zurück in der Realität! Wie erniedrigend!

Nicht alles, was machbar ist, sollte auch umgesetzt werden. Ein totes Pferd kann man nicht mehr reiten. Vielleicht muß das einfach akzeptiert oder eine andere Konsequenz gezogen werden. Es kann und muß eben nicht immer etwas von Ratiopharm geben.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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