wolfsgeheul.eu vom 28.03.2019

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Bling-Bling!

Wir leben in einer Welt des schönen Scheines. Regelmäßig tauchen auf meinem Facebook-Account gesponserte Beiträge für Uhren völlig unbekannter, neuer Marken auf, die zum Teil gar nicht so schlecht ausschauen, aber bei näherem Hinsehen aus billigsten Zutaten zusammengeschustert sind. Sie alle gedeihen im Schatten der edlen Manufakturen, deren feinmechanische Meisterwerke für die meisten unerschwinglich sind und damit auf ewig ein Traum bleiben.

Von etwas zu träumen, das unerreichbar ist, muß jedoch nichts Schlechtes sein, denn es läßt für einen Moment den grauen Alltag vergessen und kann durchaus auch Ansporn sein, selbst wenn die Erfüllung niemals eintritt. Den wenigsten Träumen ist ihre Umsetzung vergönnt und trotzdem tut das dem zumindest vorübergehenden Glücksgefühl keinen Abbruch. Im Gegenteil dazu folgt auf eine überraschende Realwerdung häufig eine Ernüchterung, weil Alltägliches eben nicht (mehr) traumhaft ist.

Gleichwohl strebt der Mensch verbissen nach diesen Glücksseifenblasen, und die Unternehmen lassen sie zu ihrem eigenen Nutzen und Frommen gerne aufsteigen. Die vermeintliche Edeluhr zum Preis einer Swatch, der SUV im Werte eines noblen Carbonrades, die Kreuzfahrt nicht teurer als ein einwöchiger Wanderurlaub im Schwarzwald etc.! Was soll diese Tendenz, daß alles für jeden machbar und erschwinglich sein muß!? Und warum merkt keiner, daß billiger Luxus eben kein solcher, weil eine contradictio in adiecto ist!?

Träume dagegen sind reiner Luxus. Einer der obendrein nichts kostet und nicht vergeht. Kein Bling-Bling eben!

In diesem Sinne

gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 19.04.2018

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Adé, Pfennigfuchser!

Seit sieben Jahren domiziliere ich sehr innenstadtnah in einer reinen Wohnstraße mit viel alter Bebauung und somit chronischer Parkplatznot. Als glücklicher Garagenbesitzer könnte ich damit gelassen umgehen, aber als Bürger hat mich immer schon sehr erstaunt, wieviele Auswärtige das beschränkungsfreie Sträßchen befuhren und ihre Automobile dort gratis parkierten, um von hier zu ihrem City-Bummel aufzubrechen. Später habe ich dann verstanden, daß es im Internet Seiten gibt, die einem für jede beliebige Stadt die Gebiete aufzeigen, in denen die Blechschleuder kostenlos abgestellt werden kann. Und das alles für ein paar eingesparte Euros, die bei den mutmaßlichen sonstigen Ausgaben während des Aachen-Besuches kaum ins Gewicht fallen dürften.

Nun hat die Stadt beschlossen, Anwohnerparkausweise einzuführen und von den Fremdlingen sehr moderate Gebühren zu verlangen. Die Maßnahme ist noch nicht vollständig umgesetzt, aber letzte Woche wurden bereits die Automaten aufgebaut und deutlich sichtbar beschildert. Der Effekt übertrifft alle Erwartungen! Seither hat sich der Verkehr drastisch verringert und überall klaffen Lücken am Straßenrand. Es kommt wieder einem Paradies in direkter Nähe zum Zentrum gleich.

Man erhebe also eine nahezu lächerlich kleine Parkgebühr und schon wird eine maßgebliche Abschreckungswirkung erzielt. die sofort zur Entspannung der Lage führt. Dabei wage ich die Behauptung, daß nämlicher Effekt auch durch die Installation von Parkscheinautomatenattrappen hervorgerufen worden wäre.

Liebe Stadtväter, es kann manchmal so einfach sein. Liebe Euregio-Partner aus Belgien und den Niederlanden, es freut mich sehr, daß ihr euch auf diese Weise habt vertreiben lassen, denn bei euch kostet das Parken ein Vielfaches, so daß ihr immer noch gut wegkommt, wenn ihr nun unsere zahlreichen Parkhäuser nutzen müßt. Und liebe einheimische Eurogress-Besucher – die Veranstaltungsstätte liegt um die Ecke -, ihr alten Knauserköppe habt jetzt zum Glück auch eine kleine Mehraufwendung zum Beispiel beim Symphonie-Konzert-Besuch einzuplanen; die dort überwiegenden SUV-Rentner werden es verkraften können.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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