wolfsgeheul.eu vom 02.03.2017

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Nur noch ein kurzes Wort!

Mir ist sehrwohl bekannt, daß einige meiner Leser wenig bis garnichts mit dem aufgedrehten Karnevalstreiben anfangen können und deshalb bei mancher der letzten Kolumnen sich eventuell flehend gefragt haben, wann der enthusiasmierte rheinische Schreiberling endlich mit diesem Thema aufhört. Vielleicht ist es mir aber auch gelungen, dieses Phänomen ein wenig zu erklären oder gar näherzubringen.

Heute sagte eine gute Freundin, die – allerdings auch in ihren Augen – eigentlich schönsten Momente des AKV-Theaterballes seien doch letztlich nur ein „tranceartiges Gehopse“ gewesen. Ja, diese Formulierung trifft es ganz gut, wenn man sie positiv deutet. Es fehlt nur „Gesinge“ und „Gelache“ sowie „ausgelassen“ und „laut“ um die Kurzbeschreibung perfekt zu machen.

Und die Schlauen unter denen, die in ihrer Heimat solcherart Narretei nicht kennen und erleben dürfen, wissen genau, was ihnen fehlt. Wie der Husumer Ex-Kollege Theodor Storm:

„O wär im Februar doch auch,
Wie’s andrer Orten ist der Brauch,
Bei uns die Narrheit zünftig!
Denn wer, so lang das Jahr sich mißt,
Nicht einmal herzlich närrisch ist,
Wie wäre der zu andrer Frist
Wohl jemals ganz vernünftig.“

Dem ist nichts hinzufügen.

Karneval ist nämlich „eh jeföhl“ für Menschen mit Gefühl und macht auch vor denen, die gleichzeitig Verstand haben, nicht halt. Und genau deshalb sollte man solchen Mitmenschen, die närrisch für äffisch und unzivilisiert halten, eher mit Mißtrauen begegnen.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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