wolfsgeheul.eu vom 18.04.2018

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„Studierende“!

Seit ich durch die ehrenvolle Aufgabe eines Lehrauftrages an der RWTH Aachen im fortgeschrittenen Alter wieder den Weg zur Uni gefunden habe, werde ich allenthalben mündlich und schriftlich mit dem eingangs zitierten, gendergerechten Begriff konfrontiert, der mir vorher in seiner Unsinnigkeit gar nicht so aufgefallen war.

Während nämlich der „Student“ den Status einer Person darstellt, bezeichnet der „Studierende“ eine Betätigung derselben. Es besteht also ein gravierender Unterschied zwischen beiden Wörtern. Und die trotz aller fortschreitenden Verschulung der akademischen Lehre glücklicherweise immer noch existente akademische Freiheit bedingt es, daß nicht alle Studiosi immer gleichzeitig beiden Begriffen entsprechen. Wären nämlich heute tatsächlich alle Studierende, hätten wir definitiv geringere Abbrecher- und Durchfallerquoten.

Wo kommen wir hin, wenn es sogar akademische Lehranstalten mit der sprachlichen Exaktheit nicht mehr so genau nehmen!?

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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wolfsgeheul.eu vom 05.03.2015

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Heute habe ich zum ersten Male bewußt wahrgenommen, daß selbst unter dem edlen, schönen Holzzigarrenkistchen ein die Optik verschandelnder Warnaufkleber der bekannten Art klebt und mich im Layout einer Todesanzeige mit schwarzen Lettern auf weißem Grund folgendermaßen aufzuklären oder zu informieren versucht: „Kinder von Rauchern, werden oft selbst zu Rauchern“.

Einmal davon abgesehen daß die leider große Zahl der Kinderlosen darin keine abschreckende Botschaft für sich erkennen kann und muß, sie also dort wirkungslos verpufft, ist das doch auch für den sich angesprochen fühlen könnenden Rest eine sich unverhohlen dümmlich keck im Vagen bewegende Aussage ohne besonderen Wert. Mit einer halbwegs gesicherten Prozentangabe, die es aber nicht zu geben scheint, böte sie wenigstens im Ansatz eine Entscheidungsalternative, wäre aber immer noch nicht stichhaltig, wenn – was ich nach eigener Anschauung allein mit Blick auf meine Kinder auch vermute – der Anteil der Nachahmerkinder nicht signifikant über, nur dann machte es überhaupt Sinn, fünfzig Prozent – bei mir sind es übrigens sogar null Prozent – liegt. Dann nämlich stünde der von Sorgen gequälte Raucher vor einem Dilemma. Hörte er nämlich auf und sein Kind käme trotzdem ans Rauchen, könnte – lassen wir einmal Stochastik, Logik, Erkenntnistheorie usw. außer acht, die, berücksichtigte man Regeln,  Ansichten etc. aus diesen Bereichen, die Sache mit Sicherheit enorm verkomplizierten und unterschiedlichste Szenarien von Möglich- oder Unmöglichkeiten produzierten – oder müßte er sich vorwerfen, nicht weitergeraucht zu haben. Damit erginge es ihm nicht besser, als dem rücksichts- und bedenkenlosen Weiterraucher, dessen Kind dem Warnhinweis entsprechend wie angeblich oft auch Raucher wird.  Es wäre demnach nicht nur nichts erreicht, sondern man würde zusätzlich dem Exraucher arge Gewissensbisse verschaffen und ihn damit sogar schlechter stellen als den Raucher, dem das ganze Nachihm entweder déluge ist oder der sagt, er habe auf die abschreckende Wirkung gesetzt, nur deswegen aufopferungsvoll fortdauernd sich selbst geschädigt, aber leider die Pair- Impair-Wette verloren, es jedoch wenigstens versucht.

Als Fazit hoffe ich, somit oberflächlich, aber mutmaßlich auch nach tiefergehender Betrachtung unstreitig stellen zu können, daß dieser Aufkleber wegen unrettbarer Unsinnigkeit und obendrein eventueller negativer Folgen niemals hätte in Druck gehen dürfen.

In einer Folge der Serie MASH brüllt Major Margaret Houlihan, als sie von Hawkeye erfährt, daß die Punkteschwelle für die Heimreise aus dem Koreakrieg wieder erhöht worden ist und letztere sich damit verzögert  und zusätzlich das Risiko steigt, doch noch vorher zu fallen, soweit erinnerlich, aber jedenfalls sinngemäß „Welcher Politikerarsch hat denn das ausgeschissen?“.  Die vornehme Krankenschwester mit dem Herz am richtigen Fleck legte damit den Finger in die Wunde der oft fehlenden Praxisbezogenheit und des nicht vorhandenen Einfühlungsvermögens in die Menschen vor Ort der heimischen, in Sicherheit befindlichen Bürokratie, hatte also entweder den kleinen, weltfremden Hinterzimmerbeamten oder den in Saus und Braus lebenden, weit vom Geschehen sich fernhaltenden Spitzenpolitiker, also allesamt unerfahrene Ignoranten, als Adressaten ihres Fluches vor Augen. Für uns gilt die kraftvolle Äußerung aber im übertragenen Sinne gleichermaßen, denn man fragt sich doch, wie aus unzähligen Manntagen von minesterialen Stäben und gewöhnlich gleichviel externen Beratern ein solcher, obendrein teurer Bullshit herauskommen kann. Da kreißen die Berge und heraus kommt dieses lächerliche, nutzlose Aufkleberchen.

Da ich ohnehin, mutmaßlich berechtigte Zweifel an der zählbaren Wirkung der Warnungen vor den Folgen des Rauchens habe, schlage ich vor,  die Fehlbarkeit großer Verwaltungen – das gilt auch für private -, die allenthalben auf solcherlei Art augenfällig wird,  nicht weiter herauszufordern , diese Kampagne einfach ersatzlos einzustellen und das Geld lieber im weitesten Sinne in eine vernünftige und ausreichende Erziehung unserer Kinder zu stecken und sie zu selbstverantwortlichen Menschen zu erziehen, die zu gegebener Zeit ihre Entscheidungen selbst zu treffen vermögen. Und wenn es die zu rauchen ist!

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

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