wolfsgeheul.eu vom 30.01.2018

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Tempora mutantur, nos et mutamur in illis.

Die „Stop Tihange“-Kampagne verblaßt zunehmend und das im wahrsten Sinne des Wortes. Im letzten Jahr verging kaum ein Tag, an dem der rissige belgische Atommeiler nicht irgendwo im Fokus stand. Menschenketten, Fahrradkorsos und sonstige Kundgebungen! Die Presse war voll mit dem Thema, und die Politiker übertrafen sich gegenseitig mit ihrem massiven Anprangern und ihren genauso überzogenen wie unrealistischen Abschaltforderungen. Schon bei einem Mindestmaß an intellektuellem Niveau zierten die gelben Protestplakate die zur Straße zeigenden Fenster und die atomleuchtenden Aufkleber die Automobile. Den Gipfel erreichte die kollektive Bewegung mit der Verteilung kostenloser Jodtabletten in Aachen und Umgebung durch die Landesregierung.

Seither herrscht allerdings fast schon gespenstische Ruhe. Wahrscheinlich sind die Mütchen den Reaktorstäben gleich nunmehr ausreichend gekühlt, weil man jetzt das vermeintliche Gegengift im Arzneischränkchen für den Ernstfall vorhält. Am augenfälligsten zeigt sich das Ende der Empörungswelle übrigens daran, daß die Plakate und Sticker offenbar von derart schlechter Druckqualität sind, daß sie sich inzwischen von atomgelb in schlichtes weiß verwandelt haben. Vielleicht waren es aber auch bereits die bösen radioaktiven Strahlen aus der südlichen Region um Lüttich, die die Farbpigmente ihrer Leuchtkraft beraubt haben.

Ja, die Zeiten ändern sich und mit ihnen nicht nur der Mensch, sondern auch sein Furor. Warten wir ab, welchem Problem er sich als nächstes engagiert zuwendet. Wechseln sollten die Initiatoren eines anderen Protestes in jedem Falle die Druckerei. Denn die „Stop Tihange“-Aktion war diesbezüglich nicht das Gelbe vom Ei.

Gute Nacht!

Ihr/Euer Wolf

P. S.: #FreeDeniz – 351 Tage in Unfreiheit -!

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